Kultur & Dokumentation

Renovierte Kirchturmkreuze der Amstettner Herz-Jesu Kirche gesegnet

Am 5. November 2023 wurden im Rahmen eines Festgottesdienstes die beiden neu restaurierten Kirchturmkreuze der Amstettner Herz Jesu-Kirche gesegnet. Die von den Salesianern Don Boscos betreute Kirche feiert 2023 ein Jubiläum: Sie wurde 1945 zerstört und vor 70 Jahren wieder aufgebaut. 

P. Hans Schwarzl und die Sponsor:innen freuten sich über die restaurierten Kreuze. (c) Wolfgang Zarl

P. Hans Schwarzl und die Sponsor:innen freuten sich über die restaurierten Kreuze. (c) Wolfgang Zarl

Pfarrer Pater Hans Schwarzl nahm die Segnung der Kreuze vor, die vor mehr als einem Jahr abmontiert und in Oberösterreich renoviert werden mussten. Sie können nun mehrerer Tage im Altarraum besichtigt werden, bevor sie - inklusive Zeitkapsel - wieder eingesetzt werden. 

Im Zweiten Weltkrieg von Bombe getroffen

Am 20. März 1945, dem Tag des stärksten Bombardements auf Amstetten, wurde auch die Herz Jesu-Kirche zerstört. "Die Bombe fiel auf die Fundamente der Ostseite und riss die ganze Mauer nieder, die Gewölbe und der Dachstuhl stürzten ein, die Kirchenbänke wurden zersplittert. An den vorhergehenden Tagen waren zur Zeit der Angriffe immer Gläubige in der Kirche, die vor dem Maria-Hilf-Altar beteten. Dieser Altar stand ganz nahe der Stelle, wo die Bombe niederging. An diesem Unglückstag war die Kirche leer, nur im Kirchenvorraum waren einige Soldaten und eine Flüchtlingsfrau, die die Zerstörung aus nächster Nähe miterlebten", zitiert das historische Pfarrblatt den damaligen Bauherren der zweiten Kirche, Pfarrer Pater Michael Staudigl, zur Kirchweihe am 25. Oktober 1933.

Wichtig ist der Pfarre: Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass die Zerstörung des Großteils der Kirche das Fürchterlichste dieses Tages war. Im Mittelpunkt stehen die menschlichen Opfer. Exakte Zahlen gibt es dazu allerdings nicht. Gesichert ist, dass 36 weibliche KZ-Häftlinge, die unmittelbar in Eisenreichdornach umgekommen sind, unter den Toten sind. Sie waren zu Aufräumarbeiten am 20. März 1945 von Mauthausen nach Amstetten transportiert worden.

1952: Grundsteinlegung für Wiederaufbau

Am 18. Mai 1952 erfolgte die Grundsteinlegung mit dem Motto "Menschenhass zerstört – Gotteslieb baut auf". Franz Wininger, Theologe in der Herz Jesu-Pfarre, sagt: "Es ist ein Gedanke, der auch unsere Zeit charakterisiert. Gott lieben, das heißt, mit ihm in Beziehung zu sein, ihm zu vertrauen, ihm Raum zu geben. Und diese Haltung baut auf, nicht nur unsere Kirche. Beziehung zu Gott baut Frieden, Gerechtigkeit und Empathie auf. Beziehung zu Gott baut Gemeinschaft auf, bringt kreative Leistungen hervor. Beziehung zu Gott baut uns ganz persönlich auf, sie stärkt uns seelisch und körperlich."

Quelle: Wolfgang Zarl


Weiterlesen:

Salesianer Don Boscos

Pfarre Herz Jesu Amstetten 

[teresa bruckner]

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