Einblicke in die Sammlungen des Stiftes Heiligenkreuz
Das aktuell neue Projekt betrifft die Grafiken, die das Stift besitzt. Um die Sammlung an einem geeigneten Ort zusammenzuführen, wurden zwei der historischen Räume entsprechend adaptiert. P. Roman arbeitet derzeit mit zwei Wissenschaftlern daran, die vorhandenen Blätter zu sichten, zu ordnen und fachgerecht unterzubringen. Der Kunsthistoriker Dr. Erwin Pokorny bearbetet die Werke und lädt sie in einer Datenbank hoch, eine Restauratorin kümmert sich um Maßnahmen zur Konservierung beschädigter Blätter.
Andere interessante Themen wurden traditionell am Nachmittag des Nationalfeiertags in Heiligenkreuz zur Sprache gebracht:
HR Dr. Ralph Andraschek-Holzer ist Leiter der Topographischen Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek. Seinem Referat gab er den Titel „Ansichten der Zisterze Heiligenkreuz zwischen klösterlicher Repräsentation und touristischer Information“
Teilnehmende des Referates von HR Dr. Andraschek-Holzer © Christine Hollmann
Er zeigte zuerst Gesamtansichten des Klosters, meist aus leicht erhöhter Warte. Detailansichten hatten oft den Turm der Abteikirche oder den „Hornturm“ als zentrales Motiv. Innenansichten des Klosterbereichs und der Abteikirche zeigten weitere Details.
Die Bearbeitung dieses Materials stehe erst am Anfang, sagt HR Dr. Andraschek-Holzer, zentrale Voraussetzung für weiter gesteckte Forschungsaufgaben sei die Erschließung des vorhandenen Ansichten-Materials.
Ein Fund in den Beständen des Stiftes war Grundlage für den 2. Vortrag: ein Karfreitagsoratorium des Komponisten Franz Gerhard Pruneder (1692 – 1764). Er war von etwa 1712 bis zu seinem Tod Organist in Stift Heiligenkreuz.
Theaterwissenschaftler Dr. Matthias Pernerstorfer stellte in seinem Referat „Musiktheater am Karfreitag? Zu den Heiligenkreuzer Quellen aus dem 18. Jahrhundert“ Zusammenhänge zwischen den ursprünglichen Aufführungen der Oratorien und den später folgenden dialogischen Szenen bei Kreuzwegprozessionen her.
„Kammermusik von Franz Schubert zur Rekreation“, Werke für Klavier und Violine sowie für Klavier zu 4 Händen, waren Höhepunkte, nicht nur zur Rekreation, sondern vielmehr als Musikgenuss. Es musizierten Johannes Pflegerl (Violine) sowie Anton Holzapfel und Luca Monti (Klavier).
Pläne für die Veranstaltung am 26. Oktober 2022 bestehen schon. Es wird um die romanische Bausubstanz des Westtraktes der Stiftsanlage und deren repräsentative Nutzung gehen.
Und auch die grafische Sammlung wird bis dahin schon weitgehend bearbeitet sein und ein Blick in die Datenbank wird sich dann rentieren.
[p. roman nägele ocist und christine hollmann]