Zweite Schulung für den Katalog der Ordensbibliotheken (KOBi) in St. Peter
KOBi soll als Verbundprojekt des Bereichs Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz in Zusammenarbeit mit der Erzabtei St. Peter allen interessierten Ordensbibliotheken ein kostengünstiges Werkzeug für die Katalogisierung ihrer Bücher ermöglichen. Eine Erfassung der wertvollen Bestände dient nämlich nicht nur der Bewusstseinsbildung über das kulturelle Wirken der Orden, sondern auch der Bestandssicherung und dem Diebstahlschutz im Hinblick auf die materiellen Werte der Bücher.
Sonja Führer, Bibliothekarin der Stiftsbibliothek St. Peter und Irene Kubiska-Scharl vom Bereich Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz luden zu dieser Schulung ein. Seit fast zwei Jahren wird in der Bibliothek der Erzabtei St. Peter mit KOBi katalogisiert und gearbeitet. So konnte Sonja Führer nicht nur die Struktur und die Funktionen dieses Bibliothekssystems erklären, sondern auch Erfahrungen aus der täglichen Arbeit beim Katalogisieren vermitteln.
Aufnahme aus dem Medienraum der Erzabtei St. Peter (c) ÖOK
Zur Einstimmung begann die Veranstaltung mit einer Führung durch die Räumlichkeiten der Stiftsbibliothek. Es öffneten sich für die Teilnehmenden auch die Türen der sogenannten Zellenbibliothek, welche im Jahr 1705/07 unter Abt Placidus Mayrhauser errichtet wurde.
Neben dem Einblick in die historischen Bestände der Stiftsbibliothek erklärte Sonja Führer auch die vielfältigen Tätigkeiten einer Bibliothekarin: Bestandserhaltung, Katalogisierung, Benutzerbetreuung, Anfragenbeantwortung und einiges mehr.
Buch ist nicht gleich Buch
Gegenüberstellung der Anzeige für die Zeitschrift „Summa“ im Web-Opac von KOBi und in der Dienstoberfläche (c) Sonja Führer
Als Einstieg in den Schulungsteil erklärte Frau Führer zunächst die Grundlagen von KOBi und zeigte im ersten Modul die KOBi-Dienstoberfläche (für die Formalerschließung) und die Weboberfläche (Web-Opac; für den Außenauftritt). Danach vermittelte Frau Führer die Grundlagen der Formalerschließung. Das Wichtigste sei das Erkennen des richtigen Materialtyps (Monografie, Schriftenreihe, mehrbändiges Werk, etc.), denn „nicht alles, was wie ein Buch aussieht, ist auch bibliothekarisch ein Buch“. Die Bestandteile der bibliographischen Beschreibung (Titel- und Verfasserangaben, Erscheinungsvermerk) müssen in KOBi richtig erfasst werden – und zwar entsprechend der Richtlinien des RDA (Ressource Description and Access)-Regelwerkes.
Am zweiten Schulungstag stand die praktische Übung der Formalerschließung mittels KOBi anhand verschiedener Beispiele im Vordergrund. Das Hauptaugenmerk lag auf der Funktionalität der Dienstoberfläche und den Handlungsabläufen. Die Teilnehmenden konnten mit Schulungsbeispielen über einen temporären Systemzugang selbst die Befüllung der Katalogisierungsmaske, das Nutzen oder Erstellen von Normdaten, die Übernahme von Fremddaten und das Anlegen von Exemplar-Datensätzen ausprobieren. Dabei bestand die Möglichkeit Fragen zu stellen und etwaigen Problemstellungen zu behandeln.
Der nächste Schulungstermin ist für 2023 in Planung. Neu interessierte Ordensgemeinschaften können gerne daran teilnehmen (Email an kultur@ordensgemeinschaften.at).
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