Die Glasfenster der Bernadikapelle in Stift Heiligenkreuz
Ab 1950 widmete Margret Bilger sich der Arbeit an Glasmalerin. Sie schuf Kirchenfenster für Kirchen in Österreich, Deutschland und den USA. Sie war etwa auf der Biennale von Venedig im Jahr 1950 vertreten und bekam für die Kirchenfenster der Taufkapelle in der Pfarrkirche Liesing die goldene Medaille für Kirchenfenster. Die Arbeiten führte sie in der Glaswerkstätte des Stiftes Schlierbach durch.
Abt Karl Braunsdorfer (Stift Heiligenkreuz im Wienerwald) nahm Anfang der 1960er Jahre mit ihr Kontakt auf und beauftragte sie, die Heiligenkreuzer Bernardikapelle mit Glasfenstern auszustatten.
Einblick in die Bernardikapelle in Stift Heiligenkreuz mit den Glasfenstern von Magret Bilger (c) Stift Heiligenkreuz/Elisabeth Fürst
Der Auftrag lautete: Sie sollte ornamentale Fenster für diesen gotischen Raum schaffen. Während ihrer Arbeit in Schlierbach erarbeitete Margret Bilger das Programm für dieses Vorhaben und entwickelte es weiter. Als Beleg für diesen Schaffensprozess gibt es einen ausführlichen Briefwechsel zwischen ihr und dem Stift Heiligenkreuz. Darin zeigt sich, wie die Künstlerin sich in den Raum dieser alten Kapelle hineinfühlte. Außerdem helfen ihre Bemerkungen zu den einzelnen Fenstern, die von ihr gewohnte Darstellung der Themen zu verstehen. So bezeichnet sie Fenster etwa mit „Suchet ihr den Lebenden bei den Toten“, „Krippenfenster - Es blühen die Maien zur Kalten Winterzeit“ oder einfach „Kreuzholz“.
Es entstanden 13 Fenster, ein Mittelfenster und 6 Fenster symmetrisch auf jeder Seite der Kapelle zu Themen des gesamten Kirchenjahres. Alle 13 Fenster sind in der Bilddatenbank des Stiftes Heiligenkreuz im Museum-digital:niederösterreich unter „Glasfenster Margret Bilger“ zu finden: https://noe.at.museum-digital.org/collection/14
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[Kustos P. Roman Nägele, Stift Heiligenkreuz im Wienerwald]