Galerie der Moderne in Stift Klosterneuburg
Die wichtigste ist das Vermächtnis der Prälaten Dr. Alfred Sammer (1942 – 2010), der sich zeitlebens für moderne Sakralkunst engagiert hat. Die zweite Grundlage bildet der seit 2008 existierende St. Leopold Friedenspreis für humanitäres Engagement in der Kunst. Die betrifft nicht nur die Werke der Preisträger*innen, die Teil der Sammlung des Stiftes werden, sondern auch Künstler*innenkontakte, die durch den Preis entstanden sind.
„Agnes von Waiblingen-Altar II“ von Agnes Prammer (2012)
Die Galerie sammelt und präsentiert im weiteren Sinne sakrale Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, das heißt die ältesten Werke gehören dem Jugendstil an, die jüngsten sind teilweise exklusiv für die Galerie geschaffen worden. Insgesamt umfasst die Sammlung ca. 400 Werke. Die Themenbereiche enthalten etwa Passion - Kreuz - Martyrium - Erlösung - Auferstehung – Menschwerdung - Memento mori - Leben und Tod in unerschütterlichem Gottvertrauen etc.
Eine wichtige Rolle spielt auch die zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzung mit der Figur des hl. Leopold und seiner Gemahlin, Markgräfin Agnes.
„Kreuz“ von Alfred Virant (2010)
Der Schwerpunkt liegt naturgemäß auf Werken österreichischer Künstler*innen, doch vor allem durch die Tatsache, dass der St. Leopold-Friedenspreis international ausgeschrieben wird, ergaben sich auch weit darüber hinaus Kontakte, unter denen der Deutsche Gerd Paulicke und der Franzose Yves Hayat hervorgehoben werden können, die beide mit herausragenden Werken in der Galerie vertreten sind.
In der Galerie vertreten sind u.a. Franz Elsner, Hans Robert Pippal, Hans Fronius, Gerhard Gutruf, Herwig Zens, Linde Waber, Maria Schwarz, Markus Redl, Peter Atanasov, Astrid Patzelt, Hermine Karigl-Wagenhofer, Thomas Nägerl u.v.a.
„Ecclesia“ von Wander Bertoni (1957)
Die Galerie wird jährlich neu gehängt, so dass regelmäßig wechselnde Einblicke in die Sammlung möglich sind. Das Jahr 2019 steht unter dem Motto „Himmlische Musik und Tänze des Todes“. Im Jahr 2020 speist sich die Jahresausstellung „was leid tut“ zu einem großen Teil aus Beständen der Galerie, die in Konfrontation mit Werken Alter Meister gebracht werden.
[Wolfgang Christian Huber, Kustos Stift Klosterneuburg. Fotos und Text]