Den Auftakt der Herbsttagungen der Österreichischen Ordensgemeinschaften unter dem Thema „#gemeinsam weiter“ machte der Ordenstag Young am 23.11.2020 - dieses Jahr als Videokonferenz und mit digitaler Begehung von St. Michael in München.
Behind the Scenes- so sah das Setting vom Ordenstag Young 2020 aus der Perspektive hinter der Kamera aus (c) Oliver Steinringer, Quo Vadis
St. Michael in München
Aus dem Kardinal König Haus begrüßten die Gastgeber P. Alois Köberl OSB aus dem Stift Melk und Lisa Huber, Leiterin des Quo vadis? viele junge österreichische Ordensleute von Berlin bis Tirol. Der Philosoph und Theologe Cedric Büchner gab Einblick in das theologische Programm der Jesuitenkirche St. Michael in München (360 Grad Panorama). Büchner ist Mitglied der Gemeinschaft „pietre vive“, in der junge Erwachsene in kleinen Gruppen durch die Kirche führen und das spirituelle Programm des Kirchenraums erschließen.
Eine virtuelle Führung durch St. Michael von Cedric Büchner. (c) schauer-burkart
Seine These: der Kirchenraum wirkt integrierend. Er nehme den Menschen mit in einen Heilsraum und zeige ihm, wie das Heil, in einem mächtigen Theatrum Sacrum an ihm wirke. Im Zentrum von St. Michael steht das Kreuz des italienisch-flämischen Künstlers Giambologna, an dessen Fuß Maria von Magdala kniet.
Eine der Zeit übergeordnete Gemeinschaft
Die Längsachse des Kirchenraumes hat das Leben Jesu, vom Kinde bis zum Pantokrator auf der Spitze am Hochaltar zum Programm. Die Querachse zeige in den Bildern des Alten und des Neuen Testaments, wie das Kreuz das Heilsgeschehen Gottes an den Menschen verbindet. Längs und Querachse spannen einen Raum auf, in den man in eine, der Zeit übergeordnete, Gemeinschaft eintritt. Eine Heilsgemeinschaft also, die durch den Glauben, und durch das Beziehungsgeschehen mit Jesus Christus gebildet wird. Sie ist von Christus gezogen, angeführt und erscheint auf ihn hin geordnet.
„Gemeinschaft verortet“, so Cedric Büchner abschließend in seinem Statement, „sie bildet einen Ort, so wie auch eine Gemeinschaft je einen Ort braucht.“ Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte die per Video versammelte Gemeinschaft von jungen Ordensleuten ihre „Orte der Gemeinschaft vor“.
Einblicke ins Gemeinschaftsleben
Barbara Wölfl von den Missionarinnen Christi gab mit Fotos Einblicke in das Gemeinschaftsleben der Ordensfrauengemeinschaft im 23. Wiener Gemeindebezirk. P. Alois Köberl OSB und P. Ludwig Wenzl OSB gaben mit einem Video Einblick in die Benedictuskapelle im Stiftsgymnasium Melk und den Raum „Treffpunkt“, der im Stiftsleben viele Menschen zusammenbringt.
Einblicke in das Stiftsleben des Benediktinerstifts Melk (c) Köberl
Kl. Sr. Katharina Zimmerbauer von der Gemeinschaft der Kleinen Schwestern Jesu gab live Einblicke in die heimelige Wohnung der Gemeinschaft in München, die sie sich mit vier weiteren Schwestern teilt. Normalerweise empfangen die Schwestern hier viele Gäste aus der Nachbarschaft, seit Corona sei es bedauerlicherweise allerdings ziemlich ruhig geworden. Nach einem Erfahrungsaustausch, der ganz im Zeichen von Corona stand, betete man gemeinsam die Komplet.
Barbara Wölfl teilte Snapshots aus dem Alltag der Missionarinnen Christi (c) Wölfl
Wer nach den zwei intensiven Stunden des Austausches und Gebets noch Muße hatte, konnte danach noch via Videokonferenz gemeinsam mit den anderen TeilnehmerInnen Agape halten.
Das Medienbüro betreute die Veranstaltung aufgrund von Schutzmaßnahmen aus dem Nebenraum (c) schauer-burkart
[martin gsellmann]