Unter dem Motto „denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz“ findet am 24. September 2023 wieder der „Tag des Denkmals“ statt. Unter den österreichweit rund 280 historischen Objekten, die ihre Türen für interessierte Besucher:innen öffnen, sind auch viele Stifte und Klöster der heimischen Ordensgemeinschaften.
Auch einige Klöster und Stifte der heimischen Ordensgemeinschaften sind „Tag des Denkmals“ mit dabei. (c) siehe Einzelfotos unten
Bei freiem Eintritt sollen dabei die Vielfalt und Unterschiedlichkeit des kulturellen Erbes Österreichs gezeigt werden. Der „Tag des Denkmals“, der traditionell am letzten Sonntag im September stattfindet und vom Bundesdenkmalamt organisiert wird, präsentiert aktuelle Projekte der Denkmalpflege und lenkt die Blicke auch auf wenig bekannte Objekte. So werden auch die Pforten von historischen Objekten geöffnet, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind.
"Orden leisten einen wertvollen Dienst an der Gesellschaft"
Karin Mayer, Leiterin des Bereichs Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz, betont: „Die Frauen- und Männerorden haben in Österreich über Jahrhunderte hinweg für die Erhaltung historischer Gebäude und ihrer umfangreichen Ausstattungen gesorgt. Durch ihr Wirken gibt es heute in den Stiften und Klöstern bedeutende Zeugnisse vergangener Epochen zu bestaunen und zu erforschen. Dass die Orden damit auch einen wertvollen Dienst an der Gesellschaft leisten, wird oft nicht wahrgenommen. Der Tag des Denkmals bietet eine gute Gelegenheit das Bewusstsein dafür zu stärken.“
Das Jahr 2023 ist außerdem ein Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren gibt es das österreichische Denkmalschutzgesetz. Es wurde am 25. September 1923 vom Nationalrat beschlossen. Zwar hatte die Monarchie mit der "k.k. Zentralkommission" bereits seit dem Jahr 1850 eine staatliche Einrichtung, aus der schließlich das Bundesdenkmalamt hervorging, ein Denkmalschutzgesetz fehlte jedoch. Seit 1923 hat das Bundesdenkmalamt den gesetzlichen Auftrag, das öffentliche Interesse an der Erhaltung des österreichischen kulturellen Erbes durchzusetzen.
Einige Orden mit dabei
Insgesamt rund 280 historische Objekte in ganz Österreich können in diesem Jahr am „Tag des Denkmals“ betrachtet werden, auch mehr als zehn Ordenseinrichtungen befinden sich darunter:
Klostergarten Maria Luggau
Der Klostergarten der Serviten in Maria Luggau zählt zu den interessantesten Schöpfungen der historischen Gartenarchitektur Kärntens. Auf den ältesten Stichen des 17. Jahrhunderts sieht man bereits die bis heute erhaltenen Einfriedungen, Terrassierungen, geometrisch angeordneten Wege, Beetkompartimente, Gartenpforten und -pavillons.
Im Klostergarten Maria Luggau werden am „Tag des Denkmals“ Sonderführungen angeboten. (c) Simone Matouch
Im Rahmen eines mehrjährigen Restaurierungsprojekts wurde die untere Terrasse mit dem „Spatzentempel“ wiederhergestellt und 2013 feierlich eröffnet. In seinem zehnten Bestandsjahr beherbergt der Garten mittlerweile über 120 verschiedene Heil-, Würz- und Duftkräuter, die auch geerntet und verarbeitet werden. Der Klostergarten Maria Luggau ist von Mai bis Oktober täglich geöffnet und es finden einmal wöchentlich Führungen zum Thema „Klostergärten und Klostermedizin“ statt.
Am „Tag des Denkmals“ gibt es Sonderführungen zur Bau- und Restaurierungsgeschichte des Gartens und zum Garten als Ort von Anbau und Ernte, Platz der meditativen Einkehr und Quelle des Wohlbefindens.
Öffnungszeiten: 08:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Führungen: 11:15, 14:00 Uhr
Benediktinerstift Altenburg
Vor fast 880 Jahren gegründet, gilt das Benediktinerstift Altenburg heute als Fixpunkt für Barockliebhaber. Die prachtvolle, 50 Meter lange Stiftsbibliothek, das einzigartige „Kloster unter dem Kloster“, die als eines der herausragendsten Architekturprojekte Europas ausgezeichnete Aussichtsterrasse und natürlich die barocke Kunstsammlung sind nur einige der Glanzlichter, die es am „Tag des Denkmals“ bei freiem Eintritt zu erkunden gilt.
Die 50 Meter lange Bibliothek des Stifts Altenburg kann am „Tag des Denkmals“ erkundet werden. (c) Stift Altenburg/Schewig Fotodesign
Auch die einzigartige Gemäldegalerie „Sammlung Arnold“ und die „Sammlung Sainitzer“ können bewundert werden. Bei einer Orgelführung wird den Besucher:innen außerdem die Orgel der Stiftskirche, die 2023 ihren 250. Geburtstag feiert, präsentiert.
Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Orgelführung: 15:00 Uhr
Benediktinerstift Melk
Am „Tag des Denkmals“ haben die Besucher:innen die außergewöhnliche Gelegenheit, bei einem Rundgang mit Stiftsbaumeister Peter Griebaum einen Überblick über das Restaurierungsgeschehen im Stift Melk zu bekommen und hautnah zu erleben.
Im Stift Melk können Besucher:innen sich einen Überblick über das Restaurierungsgeschehen verschaffen. (c) Stift Melk/Peter Böttcher
Außerdem bei freiem Eintritt zu besichtigen ist die Restaurierungsausstellung im Arkadengang, die Sonderausstellung im Säulengang sowie das Seitenschiff der Kirche.
Öffnungszeiten: 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Führung: 10:00 Uhr
Anmeldungen und Rückfragen unter: +43 27 52 555 232 oder per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Anmeldeschluss für die Führung: 23. September 2023
Benediktinerstift Lambach
Das Stift Lambach ist eine bedeutende monumentale Abtei, gegründet im 11. Jahrhundert mit einem für Österreich einzigartigen frühen Freskenzyklus. Am „Tag des Denkmals“ werden zwei Stiftsführungen angeboten, bei denen auch das Leben mit Denkmalen im Stift Lambach geschildert wird.
Im Benediktinerstift Lambach werden am „Tag des Denkmals“ zwei Stiftsführungen angeboten. (c) Benediktinerstift Lambach
Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Führungen: 10:00, 14:00 Uhr
Anmeldungen und Rückfragen unter: + 43 7245 21 710 oder per E-Mail
Anmeldung Website: https://www.stift-lambach.at/
Anmeldeschluss für die Führungen: 20. September 2023
Augustiner Chorherrenstift St. Florian
Das Stift Sankt Florian widmet sich seit jeher der Bewahrung von Kunst für die kommenden Generationen. Der erfahrene Restaurator Andreas Hofinger öffnet am „Tag des Denkmals“ seine Werkstatt unter dem Motto „Wir restaurieren heute für morgen“.
Unter dem Motto „Wir restaurieren heute für morgen“ öffnet Restaurator Andreas Hofinger seine Werkstatt. (c) Stift Sankt Florian/Werner Kerschbaummayr
Sein aktuelles Projekt ist die Restaurierung des beeindruckenden Christus Longitudus, eines großen Tafelgemäldes aus der Barockgalerie des Stifts. Auch die nächste Generation von Restaurator:innen zeigt sich dabei: Zwei Schüler:innen der HTBLA Hallstatt präsentieren ihr Projekt – die sorgfältige Restaurierung eines historischen Archivschranks aus dem Jahr 1719.
Führungen: 10:15, 14:15 Uhr
Anmeldungen und Rückfragen unter: +43 72 24 8902-10 oder per E-Mail
Anmeldeschluss für die Führungen: 22. September 2023
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg
Die Salzburger Kajetanerkirche gehört zu den bedeutendsten barocken Kirchen des Landes. 1923 übernahmen die Barmherzigen Brüder den Komplex aus Kirche und Kloster und betreiben dort seitdem ein Krankenhaus. Die umfassende Restaurierung des barocken Gesamtkunstwerks wurde rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum abgeschlossen.
Die Kajetanerkirche in Salzburg ist nur am „Tag des Denkmals“ geöffnet. (c) BDA/Petra Laubenstein
Am „Tag des Denkmals“ kann die Kajetanerkirche inklusive der im Normalfall nicht öffentlich zugänglichen Heiligen Stiege im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Führungen: 10:00, 11:00, 12:00, 14:00, 15:00, 16:00 Uhr
Anmeldungen und Rückfragen: per E-Mail
Anmeldeschluss für die Führungen: 21. September 2023
Nur am „Tag des Denkmals“ geöffnet
Augustiner Chorherrenstift Vorau
Das Augustiner Chorherrenstift ist seit jeher um die Erhaltung seines barocken Bestands bemüht. Als abschließendes Projekt des jüngsten Restaurierungszyklus wurde das Handschriftenzimmer der Bibliothek mit den barocken Bücherregalen in den Fokus gestellt. Die sogenannten Repositorien wurden restauriert. Das Ergebnis der durchgeführten Maßnahmen wird am „Tag des Denkmals“ von den ausführenden Restaurator:innen präsentiert.
Im Stift Vorau kann das neu restaurierte Handschriftenzimmer besichtigt werden. (c) Thomann&Golob
Führungen: 10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 14:00 Uhr
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet
Ehemaliges Klösterle Imst
Das als Klösterle bekannte ehemalige Kloster der Barmherzigen Schwestern in Imst mit angeschlossener Kapelle geht auf den profanen Ansitz Stach zurück und reicht baulich bis in das 14. Jahrhundert. Die Gewölbe zeigen eine bauliche Weiterentwicklung aus dem 16. Jahrhundert. Diese gipfelt in die letzte große barocke Bauphase mit Fassade, Stuck und angeschlossenem Kapellenbau.
In Imst kann ein letzter Blick ins ehemalige Kloster der Barmherzigen Schwestern geworfen werden. (c) BDA/Michaela Frick
Die Führungen am „Tag des Denkmals“ ermöglichen einen letzten Blick in das stadtbildprägende Klösterle, bevor es seiner neuen Nutzbarmachung für betreutes Wohnen übergeben wird.
Führungen: 11:00, 14:00 Uhr
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet
Zisterzienserstift Stams
Das am südlichen Rand des Zisterzienserstiftes Stams gelegene, um 1730 erbaute barocke Gartenhaus beherbergte ursprünglich einen kleinen Festsaal mit reichhaltiger Freskierung. Vermutlich während des Zweiten Weltkrieges es zu Wohnzwecken umgebaut und zweckentfremdet. Mit der Neubesiedelung des Klosters durch die Zisterzienser nach 1945 geriet die ursprüngliche Nutzung in Vergessenheit.
Der fertig restaurierte Festsaal im Gartenhaus des Stifts Stams wird am „Tag des Denkmals“ erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (c) BDA/Michaela Frick
Bei Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten konnten jedoch Reste des barocken Festsaals wiederentdeckt werden. In diesem Zustand öffnete das Bundesdenkmalamt das Gartenhaus bereits 2019 zum „Tag des Denkmals“. In den letzten Jahren wurde der Festsaal baulich wiederhergestellt und durch eine Freitreppe erschlossen, die Fresken freigelegt und restauriert, der Keller adaptiert. Nun wird der fertig restaurierte Saal erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Führungen: 08:30, 09:00, 09:30, 11:30, 12:00, 12:30, 13:00, 13:30, 15:00, 15:30, 16:00, 16:30, 17:00, 17:30, 18:00, 18:30 Uhr
Anmeldungen und Rückfragen: per E-Mail
Anmeldeschluss für die Führungen: 22. September 2023
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet
Propstei St. Gerold
Die Propstei blickt auf eine 1000-jährige Baugeschichte zurück. Im Rahmen der Gesamtsanierung des historischen Hauptgebäudes bietet sich die Gelegenheit zu Einblicken in die ursprüngliche Bausubstanz und Archäologie der Propstei Sankt Gerold. Bei Bauführungen werden vor allem die Ergebnisse zeitgemäßer Denkmalpflege präsentiert.
In der Propstei St. Gerold bekommen Besucher:innen Einblicke in die ursprüngliche Bausubstanz und Archäologie der Propstei. (c) Propstei Sankt Gerold
Führungen: 11:00, 13:30, 15:30 Uhr
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet
Jesuitenkirche Wien
Ab 1624 wurde die von Kaiser Ferdinand II. gestiftete Jesuitenkirche, wahrscheinlich nach Plänen von Giovanni Battista Carlone, errichtet. Die Doppelturmfassade stellte in der Baukunst Wiens eine Neuerung dar. Direkt über dem Eingang zeugt das prunkvolle Wappen von der kaiserlichen Stiftung. Von 1703-1709 wurden die Turmhelme und der Innenraum nach den Plänen von Andrea Pozzo im Sinne des Hochbarocks umgestaltet. Mit einer neuen architektonischen Gliederung, malerischen Ausstattung und Einrichtung gelang es ihm auf bemerkenswerte Weise, dem langgestreckten Raum die Erscheinung eines Zentralraums inklusive Scheinkuppel zu geben.
In der Jesuitenkirche wird eine kunsthistorische Führung angeboten. (c) Jesuiten Wien
In den 1990er-Jahren wurde der von Pozzo vollständig durchkomponierte Farbraum der Kirche in einer wissenschaftlich begleiteten Restaurierung wiederhergestellt. Am „Tag des Denkmals“ wird eine kunsthistorische Führung durch die Jesuitenkirche angeboten.
Öffnungszeiten: 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Führung: 14:00 Uhr
Quelle: kathpress, Tag des Denkmals
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