Dominikanerinnen sind 20 Jahre in Bludenz
Die Dominikanerinnen vor ihrem Kloster St. Peter im Blumen- und Kräutergarten, angelegt nach den Lehren von Hildegard von Bingen: Sr. Marcellina, Sr. Brigitte, Sr. Maria, Sr. Elisabeth und Sr. Kathrin (von links). (c) Wolfang Ölz
2002 wurde das Kloster St. Peter von den Dominikanerinnen aus Cazis (CH) neu besiedelt und in den zwanzig Jahren seines Wirkens hat es sich zu einer Drehscheibe geislichen Lebens entwickelt, das in die engere und weitere Umgebung des Klosters ausstrahlt. Sei es nun bei den geistlichen Angeboten wie heilige Messe, Erstkommunion-Vorbereitung oder Abende der Barmherzigkeit, bei den kreativen Kursen wie Ikonenmalen oder auch bei Möglichkeiten wie dem Innehalten und Mitleben für Menschen, die die Stille suchen oder das beliebte Frauenfrühstück, bei dem schon mal dreißig Frauen den Tag gemeinsam beginnen.
Heute leben fünf Schwestern im Kloster: Sr. Marcellina (Oberin), Sr. Brigitte, Sr. Kathrin, Sr. Elisabeth und Sr. Maria.
Neue Lebensform "Familiaris"
Die Schwestern setzen mit ihrem Bildungsprogramm bewusst spirituelle Impulse. Heute gibt es viele Menschen, die religiös auf der Suche sind, sich aber nicht für immer an einen Orden binden wollen. In St. Peter hat man dafür den Weg „Familiaris" entwickelt. In einem Vertrag binden sich Frauen ohne Habit und Gelübde ein Jahr an den Orden. Christa Schalberger nimmt zur Zeit dieses Angebot wahr. Auch eine neue Kandidatin beginnt demnächst in St. Peter.
Bauliche Kulturleistung
Die Bevölkerung hieß die Schwestern aus Cazis, dem Mutterkloster der Bludenzer Dominikanerinnen, vor zwanzig Jahren sehr herzlich willkommen. Sr. Kathrin erinnert sich daran, wie die Kinder des Kindergartens jede Schwester mit einer Rose willkommen hießen.
Während die Bevölkerung die Schwestern voll Freude aufnahm, war das Gebäude des Klosters in einem desolaten Zustand. Leitungsbrüche in den dunklen Mauern, im zweiten Stock im Bad musste ein Kübel aufgestellt werden, weil es durch die Decke regnete. Statt Fließwasser mussten sich die Schwestern in den im großen Haus verteilten Zellen mit Wasserkrügen behelfen. Sr. Maria fällt im Gespräch ein, dass man jeden Hammer suchen musste.
Es ist eine nicht zu unterschätzende Kulturleistung, dass - auch mit Hilfe des diözesanen Bauamts - nun ein helles, freundliches Kloster dasteht. Gerade der Gästetrakt wird nicht nur von Bischof Benno Elbs bei seinen zweimal jährlich statt findenden Exerzitien für junge Leute besonders geschätzt.
Bischof Klaus Küng urgierte
Die endgültige Neuansiedlung der Dominikanerinnen ist dem Wunsch des damaligen Diözesanbischofs Klaus Küng zu verdanken, der immer wieder in Cazis angefragt habe und sogar deswegen eigenhändig nach Rom telefonierte. Als der Vertrag 48 h später ankam, konnten die Schwestern in Bludenz starten.
Text & Bild: Wolfgang Ölz/Vorarlberger Kirchenblatt
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[elisabeth mayr]