Festakt der Karmeliten zum 400-Jahr-Jubiläum
{gallery}karmelitenjubilaeum{/gallery}
Mit einem großen Festakt in der Karmelitenkirchen in Wien starteten die Karmeliten am Samstag, 28. Mai in das 400-Jahr-Jubiläum, dessen Höhepunkt der Festgottesdienst mit Christoph Kardinal Schönborn bedeutete. Davor hielt fr. Peter Maria Pendl einen Vortrag über die wechselvolle Geschichte des Teresianischen Karmels in Österreich und lud die Besucher*innen dazu ein, die derzeit in der Kirche gastierende Wanderausstellung über die hl. Therese von Lisieux zu besuchen. Mehr dazu hier: "Therese besuchen".
Alle Besucher*innen des Festaktes waren danach zu einer Agape im Garten des Karmelitenklosters geladen.
"Die Seele betet immer"
P. Alexander Schellerer, der Provinzial der Karmeliten, eröffnete den Festgottesdienst, dem große Teile der Teresianischen Familie beiwohnten, entweder live vor Ort oder auch mittels Livestream, bevor er Kardinal Christoph Schönborn bat, der Messe vorzustehen.
In seiner Predigt dankte Kardinal Schönborn den Karmeliten für 400 Jahre ununterbrochenen Betens. "Das Gebet ist das Herzstück der karmelitischen Berufung. Wenn es etwas gibt, dass die karmelitische Familie in besonderer Weise zu vermitteln hat, dann ist es die Einladung zum Gebet." - Mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn Samstagabend bei einem Festgottesdienst in der Karmelitenkirche Wien-Döbling den Teresianischen Karmel gewürdigt.
Er erinnerte sich in seiner Predigt daran, dass er früher fast ein wenig neidisch auf die Karmeliten war, "die das Beten so professionalisiert haben". Als er in seiner Zeit in der Schweiz einer ihm befreundeten Philosophin sein Leid geklagt habe, dass sein "Gebet so armselig, so zerstreut ist, ja dass er sogar das Gefühl habe, er kann nicht richtig beten", erinnerte diese ihn daran, dass "die Seele doch immer betet". Denn jeder Mensch habe eine einzigartige, unvergleichliche und unsterbliche Seele, "von Gott geschaffen und auf Gott hin ausgerichtet, auch wenn wir sie oft verkümmern, dürsten lassen".
Die Gründungsgeschichte
Das erste Kloster der Unbeschuhten Karmeliten in Österreich entstand 1622 in Wien-Leopoldstadt durch eine Stiftung von Kaiser Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora. 1783 wurde der Konvent unter Kaiser Joseph II. aufgehoben, konnte sich aber als Karmelitenpfarre bis 1838 halten. Aus den Mitteln des Religionsfonds wurde 1900 ein neues Kloster in Wien-Döbling errichtet.
Zum Teresianischen Karmel in Österreich gehören elf Schwesternklöster in Bärnbach, Gmunden, Graz, Himmelau, Innsbruck, Linz, Maria Jeutendorf, Mariazell, Mayerling, Rankweil und Wien sowie vier Brüderklöster in Graz, Innsbruck, Linz und Wien. Dazu kommen zwei karmelitanische Schwesternkongregationen: die Marienschwestern vom Karmel und die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.
Die vier Brüderklöster sind zur "Semiprovinz Österreich zum Hl. Leopold" zusammengeschlossen. Sitz des Provinzialats ist das Kloster in Wien-Döbling.
Weiterlesen
[elisabeth mayr]