P. Franziskus Jordan wurde seliggesprochen
Am Samstag wurde PFranziskus Jordan, der Gründer des Salvatorianerordens, selig gesprochen. (c) Screenshot Telepace
Dreiheihundert Salvatorianerinnen, Salvatorianer und LaiensalvatorianerInnen aus aller Welt reisten gemeinsam nach Rom um bei der Feier vor Ort in der Lateranbasilika anwesend zu sein, mehrere tausend Ordensmitglieder und Freunde verfolgten diese per Live-Stream. Sie alle konnten den Moment miterleben, als Kardinal Angelo De Donatis, Generalvikar der Diözese Rom, das Dekret verkündete, in dem bekundet wurde, dass P. Franziskus Jordan „vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist“ und mit dem ihn Papst Franziskus „in das Verzeichnis der Seligen“ aufnahm. Das Fest des neuen Seligen wird künftig am 21. Juli gefeiert.
Aus der Lateranbasilika: Vorbereitung und Seligsprechung von P. Franziskus Jordan durch Kardinal Angelo De Donatis, Generalvikar für das Bistum Rom. (c) YouTube/VaticanNews
Nach einem kurzen Moment der Stille brachen die Feiernden in Beifall aus und stimmten ein von Herzen kommendes Halleluja an. Dabei wurde auch ein Porträtbild des neuen Seligen enthüllt und eine Monstranz mit Reliquien Jordans zum Altar gebracht.
Ein lebendes Wunder
Die Reliquien wurden von niemanden anderem als von der kleinen Livia Maria nach vorne getragen. Im Mutterleib wurde bei dem Mädchen von mehreren Ärzten eine unheilbare tödliche Krankheit diagnostiziert; das Kind würde nicht lebensfähig sein. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Eltern, die einer Gruppe von brasilianischen Laiensalvatorianer*innen angehören, im Gebet an P. Franziskus Jordan und erbaten seine Hilfe. Tatsächlich wurde das Mädchen am 8. September 2014, dem Todestag von P. Jordan, gesund geboren und erfreut sich bis heute bester Gesundheit. Sie und ihre Familie waren Ehrengäste und nahmen an der Feier in der Lateranbasilika teil.
Ein lebendes Wunder: Die kleine Livia Maria mit ihrer Eltern bei der Dankmesse im Petersdom am 16. Mai. (c) YouTube/EWTN
Kardinal Angelo De Donatis webt „drei Fäden“ in seiner Predigt
In seiner Predigt, die hier zum Nachlesen ist, sagte Kardinal Angelo De Donatis, er werde „drei Fäden“ aus dem Wandteppich herausziehen, der während der Messe „vor unseren Augen und Herzen gleichsam gewoben“ wurde.
Wort Gottes als Fundament
Der erste Faden sei das Meditieren der Heiligen Schrift. Der Same der apostolischen Berufung des seligen Franziskus vom Kreuze sei durch das Studium und die Meditation des Wortes aufgekeimt. „Franziskus vom Kreuze hat in seinem Herzen gefühlt, dass er berufen war, ein apostolisches Werk zu gründen, und er wusste, dass nur das Hören des Wortes Gottes das Fundament der Evangelisierung sein kann“, so der Kardinal.
Allen verkünden, alle retten
Der zweite Faden sei die „Synthese der missionarischen Arbeit“ des Seligen, nämlich: Allen verkünden, um alle zu retten. Jordan habe stets jene im Herzen getragen, die den Weg des Evangeliums nicht gehen konnten, weil es ihnen an religiöser Unterweisung und Bildung mangelte. De Donatis: „Die Evangelisierung wurde immer mehr zum Zweck seines Lebens und seiner Sendung, und heute ist sie die Sendung der Salvatorianischen Familie geworden.“ Und weiter: „Darin liegt die Aktualität unseres Seligen. Das macht sein Beispiel so besonders!“
Kraft einer apostolischen Gemeinschaft
Der dritte Faden sei die apostolische Gemeinschaft. Jordan hatte erkannt, welch evangelisierende Kraft in einer solchen apostolischen Gemeinschaft und in der Harmonie unter den Menschen liegt, die das Evangelium verkünden. „Mit der Gründung der Gesellschaft des Göttlichen Heilandes zum Zweck der Verkündigung Christi als dem Offenbarer des einen wahren Gottes, der rettet, wollte er Priester, geweihte Männer und Frauen und Laien zusammenbringen“, so Kardinal De Donatis.
1942: Start zum Seligsprechungsprozess
Bereits 1942 wurde von der Ordensgemeinschaft begonnen, P. Franziskus Jordan seligzusprechen. Papst Benedikt XVI. anerkannte im Januar 2011 als erste Stufe zur Seligsprechung den Ordensgründer „als verehrungswürdigen Diener Gottes“. Mit der Anerkennung der Wunderheilung von Livia Maria am 19. Juni 2020 durch Papst Franziskus war ein weiterer Schritt getan worden.
Der Dankgottesdienst zur Seligsprechung wurde am Sonntag, 16. Mai im Petersdom gefeiert und live übertragen.
Quelle: Salvatorianer.at, vaticannews.va
[elisabeth mayr]