Kraftakt Corona: Die Ordensspitäler ziehen Bilanz
ARGE Ordensspitäler Geschäftsführer Dir. Adolf Inzinger über die Rolle der Ordensspitäler während der Corona-Krise. (c) OS
Finanzielle Schwierigkeiten
Österreichs 23 Ordensspitäler stehen wegen der schwächeren Auslastung währen der Coronakrise vor einer finanziellen Herausforderung. "Weniger Leistungen bedeuten weniger Erträge, aber die Fixkosten bleiben gleich", erläuterte der Sprecher der "ARGE Ordensspitäler Österreichs", Direktor Alfred Inzinger, am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Dazu kamen noch weitere ungeplante Ausgabe wie die Beschaffung von Schutzkleidung und Beatmungsgeräte. Man hoffe auf eventuelle Kompensationen und stehe deswegen in engem Kontakt mit dem Finanzministerium so Inzinger.
Medizinische Regelversorgung auf höchstem Niveau
Während des Lockdowns hätten die Ordensspitäler laut Inzinger dafür gesorgt, dass die medizinische Regelversorgung auf höchstem Niveau aufrechterhalten geblieben ist. So habe etwa das Wiener St.-Josef-Krankenhaus im März mit 331 Entbindungen einen Geburten-Rekord aufgestellt. "Von 1. März bis 15. Mai gab es 802 Geburten." Und: "Es ist auch gelungen, das Haus Covid-19 freizuhalten."
Und auch die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems während der Corona-Zeit sei von den Ordenskrankenhäusern massiv unterstützt worden, erläuterte der Direktor. Die Krankenhäuser hätten etwa Kapazitäten freigehalten, um von anderen Spitälern Nicht-Covid-Patienten zu übernehmen. Es habe aber auch eine Erhöhung der Betten-Kapazitäten für Covid-Patienten für den Ernstfall gegeben.
Die Ordenskrankenhäuser haben es auch ermöglicht, dass lebensnotwendige Behandlungen wie Chemotherapien ohne Einschränkungen durchgeführt werden , sagte Inzinger.
Sr. Katharina Laner vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum berichtete von der organisatorischen Schwerstarbeit während der Corona-Krise. (c) OS
Wichtige Rolle in den Bundesländern
Die Ordensspitäler seien darüber hinaus in der Covid-Krise ein wichtiger Player auf Bundesländerebene gewesen. In Eisenstadt halfen sie bei der Errichtung eines Corona-Notspitals mit 108 Betten mit. In Oberösterreich hat das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried eine PCR-Testung für das gesamte Innviertel angeboten und bis Ende April ca. 5.700 Tests durchgeführt. Das Ordensklinikum Linz und das Konventhospital der Barmherzigen Brüder waren für die Versorgungsleistung von zwei Drittel der Aufnahmetage in Linz verantwortlich.
Starker Zusammenhalt während der Krise
Internes Ziel der Spitäler sei es, Angst mit Aufklärung zu begegnen und von Beginn an transparent und rasch alle Mitarbeiter via Newsletter, Mail oder einer Mitarbeiter-App zu informieren. "Es war ein sehr starker Zusammenhalt in der Krise spürbar. Wir haben alles getan, um unsere Mitarbeiter bestmöglich in dieser sehr herausfordernden Zeit zu unterstützten", so Inzinger.
"Unser Ziel war es, zwei Schritte voraus zu sein. Rückblickend waren wir vier Schritte voraus und im Falle einer weiteren Ausbreitung können wir innerhalb weniger Tage in den Krisenmodus zurückkehren. Das gemeinsame Wollen aller ist zum Tragen gekommen", resümierte der Direktor.
Quelle Kathpress, Ordensspitäler
[elisabeth mayr]