Bildungsfestival in der Wiener Stadthalle
Tipps und Informationen über kirchliche Berufe gab es heute für alle Besucherinnen und Besucher beim Stand Nr. 60 auf der BeSt. (c) Mayr
Es ist viel los vor der Stadthalle: Junge Menschen stehen zusammen, lachen, reden oder genießen einfach nur die Sonne. Dazwischen werden von Studenten Flyer verteilt, auch Getränkedosen sind im Angebot. Irgendwo wird Rap-Musik gespielt. Die Stimmung erinnert an Festivals, doch es ist nicht die Musik, die junge Menschen anzieht, sondern das Bildungsfestival "BeSt". Wiens größte Berufsinfomesse ist wieder gestartet und "Coronavirus zum trotz" ist sie so gut besucht wie eh und je.
Tausende Besucherinnen und Besucher strömen von Donnerstag bis Sonntag durch die Gänge der Wiener Stadthalle um sich von über 350 Aussteller Ideen und Informationen zur schulischen Aus-, Um- oder Weiterbildung zu holen. Die Leute kommen dabei nicht nur aus Wien, sondern auch aus den umliegenden Bundesländern. "Wien ist nicht weit und so ewtas wie die BeSt gibts im Burgenland nicht" erzählen etwa zwei Schülerinnen aus Mattersburg, die mit ihrer Klasse unterwegs sind. Die beiden Mädchen bleiben beim Stand 60 stehen: Kirchliche Berufe und Auslandsvolontariate. "Und, was kann man bei der Kirche so machen", fragt eine und schon kommt man ins Gespräch.
"Oft ist es reine Neugier, warum Menschen stehen bleiben. Dass die Kirche ein Arbeitgeber ist - einer der größten in Österreich - wissen viele nicht", erzählt Elisabeth Grabner, Büroleiterin des Canisiuswerkes. Auch, dass es abgesehen vn den geistlichen Berufen - wie Priester, Ordensfrau und Ordensmann, Diakon - noch eine breite Anzahl an Berufen gibt, seit für viele neu." Aber deswegen sind wir da - um zu informieren und uns vorzustellen."
Stiften gemeinsam Unruhe am Stand Nr. 60: Lukas Korosek, Josef Santner und Elisabeth Grabner. (c) Mayr
AusserORDENtliches Interesse
Unterstützung bei der Beratung erhält sie von Lukas Korosek, der bei den Salvatorianern arbeitet, aber auf der BeSt aufgrund seiner langen Erfahrung bei den Auslandsvolontariaten der Orden mithilft. Er war ein Jahr Misisonar auf Zeit in Tansania und kann jungen Menschen daher viel praktisches Wissen mitgeben. Und - die Nachfrage an Informationen zu Auslandsaufenthalten ist groß, Lukas fast ununterbrochen im Redeeinsatz. Er klärt Fragen zu "Wie war es?", "Was hat es dir gebracht?" und "Wie funktioniert das überhaupt, so ein Auslandseinsatz bei den Orden?". Jeder Interessent erhält drei Flyer, jeweils von den drei Ordensgemeinschaften, die Freiwilligendienste anbieten: Jesuit Volunteers, Missionar auf Zeit der Steyler Missionare und MaZ der Salvatorianer. Alle drei Auslandsfreiwilligendienste haben sich zu "ausserordentlich" zusammengeschlossen. Diese Kooperation hilft ihnen bei der Verbreitung ihrer Angebote.
"Ich möchte auf jeden Fall nach der Schule ins Ausland gehen. Und ich glaube halt, dass ich bei den Orden gut aufgehoben bin - die kümmern sich um mich", antwortet eine Standbesucherin auf die Frage, warum sie bei den Ordensgemeinschaften angefragt hat. Ein häufige Frage ist auch, ob man mitmachen kann, wenn man nicht katholisch ist. Lukas dazu: "Das ist in der Regel kein Thema. Wichtig ist, dass es einem gefällt. Niemand hat etwas davon, wenn man bei den Salvatorianern mitlebt aber sich eigentlich denkt: ich halte diese Leute, den Glauben, überhaupt nicht aus." Auch bei muslimischen Interessenten ist man offen, diese können in der Regel in Privathäusern untergebracht werden. "Wir rücken die Sache ins Zentrum und wenn jemand unbedingt mitmachen möchte, schauen wir, was machbar ist und was nicht." Lukas ist es wichtig, die Offenheit der Orden nach außen zu tragen.
Lukas Korosek informiert über mögliche Auslandseinsätze bei den Ordensgemeinschaften. (c) Mayr
Neben Elisabeth und Lukas hilft auch Josef Santner mit. Josef absolviert gerade sein "Freiwilliges Soziales Jahr" bei den Kapuzinern in Wiener Neustadt - und es gefällt ihm sehr gut. "Es ist so leiwand, ich bin ganz traurig, dass die Hälfte der Zeit schon um ist!" Seine Begeisterung über seine Tätigkeit bei den Kapuzinern ist auch bei den Standbesuchern ansteckend. "Es ist voll cool zu sehen, wenn jemanden etwas so Spaß macht. Da kriegt man selber Lust, sich das ganze mal anzusehen", erzählt ein junger Mann aus Oberösterreich bevor er zum nächsten Stand weitergeht.
Der Besucherandrang am ersten Vormitag ist gut, das Interesse an Kirche und seinen beruflichen Möglichkeiten ist groß. "Das war ein guter Start!" ist man sich im Team einig.
[elisabeth mayr]