Die Österreichische Ordenskonferenz stellt sich vor
Highlights Video der Pressekonferenz (c) magdalena schauer
Der Weg zum wir
Aus der Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreich und der Vereinigung von Frauenorden Österreichs wurde, wie seit Jänner bekannt, die Österreichische Ordenskonferenz. Der Zusammenschluss schien die logische Konsequenz aus jahrzehntelanger Kooperation zu sein. Erste Überlegungen gab es bereits in den 1970er Jahren, doch damals standen beide Seiten dieser Idee eher kritisch gegenüber. Zusammenarbeit gab es jedoch schon in vielen Bereichen, so schien es natürlich, dass 2010 die beiden Büros an der Freyung zusammengelegt wurden um die administrativen und organisatorischen Arbeiten zu erleichtern. Erzabt Korbinian Birnbacher: „Von Anfang an war dieser damalige Schritt mit dem Ziel verbunden, die gemeinsamen Herausforderungen der Orden künftig auch gemeinsam annehmen zu wollen.“
Die engere Zusammenarbeit hatte für beide Seiten einen positiven Effekt, so dass sich die jeweiligen Gremien der Vereinigung der Frauenorden Österreich und Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreich 2017 dafür aussprachen, aktiv in eine gemeinsame Zukunft zu schreiten. Erzabt Korbinian: „Es ist auch immer mehr der Wunsch entstanden, künftig auch als ein gemeinsamer Verbund von Männer- und Frauenorden öffentlich zu werden.“
Zwei Jahre lang dauerte es schließlich bis zur Entscheidung, gemeinsam als Österreichische Ordenskonferenz in die Zukunft zu gehen. „Es war ein intensiver Prozess des Ringens und Suchens nach einer sinnvollen und tragfähigen gemeinsamen Konferenz mit dem Ziel, den OrdenschristInnen Österreichs zu dienen“, fasst Sr. Franziska Bruckner den Prozess zusammen. Am 25. November 2019 konnte die Österreichische Ordenskonferenz dann schließlich mit großer Zustimmung und Dekret aus Rom, mit 8. Dezember 2019 konstituiert werden.
Die beiden neuen Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz Sr. Franziska Bruckner und Erzabt Korbinian Birnbacher. (c) Schauer
Bild in großer Auflösung finden Sie hier.
Wir wachsen zusammen
„Wir wollen gleichberechtigte Partnerinnen und Partner sein. Dafür haben wir uns auch eingesetzt in den letzten Jahren. Die Gleichberechtigung wurde auch ordensintern wahrgenommen“, so Sr. Franziska Bruckner, Generaloberin der Franziskanerinnen von Amstetten. Erzabt Korbinian Birnbacher OSB hat das Ziel ganz klar vor Augen: "Wir wollen eine Gemeinschaft werden!" Die Vielfalt der Ordensleute mit ihren unterschiedlichen Charismen sieht er als Stärke, besser für Menschen und deren Bedürfnisse da sein zu können.
Propheten im heute
Als neue Verantwortliche der „Österreichischen Ordenskonferenz“ sehen sie ihre Aufgaben ganz klar im Miteinander. Die Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz betonen, dass die Fusion keine Gleichschaltung oder Uniformierung ist: „Unsere Kolleginnen und Kollegen würden es nicht schätzen, wenn wir eine klare Marschrichtung vorgeben würden und sagen ‚So habt ihr das jetzt alles zu machen'“, ist Erzabt Korbinian Birnbacher überzeugt. Seinen Auftrag sieht er wie folgt: „Ordensleute gehören in die Kategorie Propheten: Sie müssen nicht immer die Zukunft voraussagen, aber sie geben Zeugnis von etwas, das vielleicht ungewohnt ist, das den Blick etwas verändert, manchmal etwas Subversives an sich hat und aufrührt. In diesem Sinne sind Äußerungen von Ordensleuten immer willkommen – und das muss nicht der Vorstand sein. Da kann jede Gemeinschaft für sich ganz klar Zeugnis abgeben.“
"Wir Ordensleute sind Zeuginnen und Zeugen für Jesu Wirken in unserer Zeit. Wir blicken aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Wirklichkeit unserer Welt und die Nöte unserer Zeit. Christusnachfolge kann ganz unterschiedlich aussehen. Aber sie verdient es, alle Kräfte zu bündeln und gemeinsam die Wege zu gehen, so der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz.
[emayr]