Barmherzige Brüder Linz laden zur Benefizveranstaltung "Gewalt gegen Frauen"
Jede dritte Frau weltweit und jede fünfte Frau in Österreich ab dem 15. Lebensjahr ist laut Statistik von UN Women Opfer von physischer oder sexueller Gewalt betroffen. Täter ist in rund 70 Prozent aller Fälle der Partner oder Ehemann.
Gewalt gegen Frauen ist kein "Frauenthema"
„Gewalt gegen Frauen wird gerne als ´Frauenthema` deklariert“, weiß Margit Schönbauer vom Autonomen Frauenzentrum, die gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Medizin, Polizei, Anwaltschaft und von Hilfseinrichtungen einen Einblick in die Situation in Oberösterreich gibt. „ Beziehung ist für Frauen oftmals der gefährlichste Ort, so die psychosoziale Beraterin. Insbesondere, da die Trennung vom gewalttätigen Partner nicht das Ende von Gewalt bedeutet, sondern das Gegenteil bewirken kann: „Oft wird es durch eine Trennung noch viel gefährlicher für die Frau.“
Während Beziehungsgewalt häufig viel zu spät erkannt bzw. angezeigt wird, gehören Sexualdelikte zu akuten Situationen, die in der gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses diagnostiziert werden. Wolfgang Dirisamer, Ermittlungsbereichsleiter für Sexualdelikte und Medizinerinnen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder zeigen die Problematik von Einvernahmen und Untersuchungen auf, bei denen die Opfer zwischen Schuld, Scham und Schock besonderes Einfühlungsvermögen und besondere Sensibilität brauchen. Darüber hinaus werden konkrete Fälle von Risikogruppen, wie gehörlose Frauen und Opfern von Frauenhandel thematisiert.
Es müssen alle an einem Strang ziehen
Ein sehr großer Teil der Gesellschaft fühlt sich bei Gewaltprävention nicht angesprochen. Wer weder Opfer noch Täter noch Helfer ist, sieht zwar den Handlungsbedarf, aber nicht die eigene Verantwortung, aktiv zu unterstützen. Das unterstreicht auch die Vertreterin des Autonomen Frauenzentrum: „Wir brauchen auch Männer, die gegenüber anderen Männern lautstark Position beziehen!“
Friedensbotschaft geht in die Welt
Die Veranstalter laden ein, im Rahmen der Benefizveranstaltung aktiv Stellung zu beziehen und der Forderung „Stoppt Gewalt an Frauen“ Kraft und Stärke zu verleihen: Ein gemeinsamer, emotionaler Friedensapell, unterstützt von internationalen Hilfsorganisationen, religiösen Institutionen und weltweiten Ordensgemeinschaften (darunter die Salvatorianerinnen) wird millionenfach in die Welt geschickt. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann Gewalt gestoppt werden“, appelliert Mag. Barbara Grasser, Kaufmännische Direktorin des Krankenhauses und Mitglied von Soroptimist International Club Linz, einem internationalen Service-Club für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben. „Wir möchten allen Menschen, die Gewalt ablehnen, damit eine Möglichkeit schaffen, ein lautstarkes, aber friedliches Zeichen zu setzen - entweder durch die Teilnahme an der Veranstaltung oder durch aktives Teilen der Friedensbotschaft aus Linz, die am 9. Dezember ab 20.00 Uhr auf Fb.me/bruederlinz gepostet wird.
"Orange the World"
Die Aktion „Orange the world“ wurde 2015 von der UN Women NY initiert und läuft alljährlich während der "16 Tage gegen Gewalt an Frauen", die am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ beginnt und am 10. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschenrechte“, endet. In dieser Zeit werden weltweit Gebäude und Monumente orange beleuchtet. In Österreich wurde die Aktion erstmals 2017 durchgeführt, auch heuer sind viele Institutionen wie z.B. die Ordensspitäler in St. Veit und Klagenfurt beteiligt.
EINLADUNG Benefiz-Abend stoppt Gewalt an Frauen!
9. Dezember 2019 I 18:00 Uhr
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz
Freier Eintritt. Keine Anmeldung
Programm zum Nachlesen
Hilfe bei Gewalt Frauen-Helpline
(rund um die Uhr, kostenlos, anonym, mehrsprachig)
Telefon: 0800/222 555
Internet: www.frauenhelpline.at
[rsonnleitner]