Prophetische Hoffnung säen in der Solidarität mit Menschen am Rande
Die Vorträge zu den Themen Prophetentum und Zukunft des Ordenslebens wurden in 13 Sprachen übersetzt. Wir setzten uns mit der Enzyklika Laudato Si' auseinander, um unseren Planeten zu retten. Wir beschäftigten uns mit Interkulturalität in unseren Gemeinschaften sowie mit dem interreligiösen Dialog. Höhepunkt und Abschluss der Plenarsitzung war eine Privataudienz mit Papst Franziskus am 10. Mai. Gemeinsam mit dem Papst hat die UISG die Kampagne "Schwestern, als heilende Herzen" gestartet, die anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Talitha Kum - einem Netzwerk von Schwestern, das sich gegen den Menschenhandel auf internationaler Ebene einsetzt - gegründet wurde.
Im Bild die österreichische Gruppe der Geleraloberinnen. Fotos: Susanne Krendelsberger
Ich möchte einige Gedanken, die mich angesprochen haben, weitergeben:
Sr. Teresa May sagte: "Die Zeit der Worte ist vorbei …Wir brauchen eine neue Art des Zeugnisses, die unsere Werte für unsere Zeit verständlicher und zugänglicher ausdrücken. Wir haben einen neuen apostolischen Ruf, einer leidenden Welt mit der nonverbalen Sprache, die unser geweihtes Leben in solcher Schönheit sprechen kann, einen Sinn zu geben. Unser Weg, prophetisch zu sein, ist das Mitgefühl."
Sr. Judette Gallares von den Philippinen beleuchtete, dass Ordensleute nach dem Vorbild Jeremias die Gegenwart Gottes unter den "Gebrochenen und Enteigneten, den Gefangenen und Besiegten", den "Verwundbaren und Unschuldigen" gefunden haben: "Prophetische Hoffnung existiert am Rande und wurzelt in der Solidarität mit den Leiden der Randgruppen...". Die Sorge um unseren Planeten wird zu einem Muss, um unsere Nächstenliebe zum Ausdruck zu bringen... Unsere Nächstenliebe muss beinhalten, alles zu tun, was wir können, damit unser Planet am Leben bleibt."
Sr. Adriana Milmanda, SSpS, erklärte, dass das Ordensleben durch die Schaffung interkultureller Gemeinschaften prophetische Hoffnung in der heutigen Welt säen kann. „Interkulturalität ist ein Zeichen prophetischer Hoffnung für die Menschheit, wenn die eigene Erfahrung des Zusammenlebens, der Wertschätzung und der gegenseitigen Akzeptanz aufruft, hinauszugehen, um denen zu begegnen, die heute anders, marginalisiert, unsichtbar und ausgebeutet sind."
Das Zusammentreffen von vielen Frauen, die auf Gott hören und sich auf die Seite der Armen und Entrechteten stellen, weckt neue Kräfte für die eigene Gemeinschaft und schafft Solidarität untereinander. Themen, unter denen die Kirche heute leidet, wurden beim Namen genannt und miteinander Wege in die Zukunft gesucht. Das Treffen mit Papst Franziskus war für viele ein Zeichen der Hoffnung.
Alle Teilnehmerinnen der deutschsprachigen Konstellation
Die Versammlung der UISG in Rom findet alle drei Jahre statt. Dazwischen gibt es Treffen in den Konstellationen. Zur deutschsprachige Konstellation gehören außer Österreich, Deutschland, die Schweiz, Luxemburg und einige Schwestern aus den Niederlanden.
Sr. Carmen Sammut von den Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika war bis 13. Mai 2019 die Präsidentin der UISG. Am 14. Mai wurde Sr. Jolanda Kafka vom Orden der Unbefleckten Maria (Claretianische Missionare) zur neuen Präsidentin der UISG gewählt.
[hwinkler]