Zum Weltfrauentag am 8. März: Frauen können mehr als dienen
Illustration: (c) Rainer Messerklinger/Die Furche
Bei der am 28. Februar 2019 vom Katholischen Bildungswerk Wien veranstalteten Podiumsdiskussion sagte Mayrhofer: „Leider werden Frauen in der katholischen Kirche oft noch immer als jene gesehen, die vor allem dazu da sind, um die Sakristei in Ordnung zu halten, den Blumenschmuck zu richten und zu putzen.“ Diese dienende Rolle von Frauen manchmal als Menschen zweiter Klasse habe sich in der Katholischen Kirche über Jahrhunderte verfestigt. „Wenn ein Bischof zwei Ordensfrauen für den Haushalt erbittet, sage ich: Ja, aber auch noch zwei, die Leitungsfunktionen in der Diözese übernehmen.“ Zum Thema sexuelle Gewalt an Ordensfrauen durch Priester erklärte sie, dieser Missstand sie ihr bekannt und das Thema tue weh. Es sei eine eigene Ombudsstelle speziell für Ordensfrauen nötig.
Dienen, aber nicht führen gelte auch als Motto für die Musliminnen. Die Politkwissenschaftlerin Amina Shakir stört enorm, dass die Rolle von Frauen im Islam „fast ausschließlich über das Kopftuch diskutiert wird“. Mädchen und Frauen stünden dadurch unter großem Druck. Ziel sei die Selbstbestimmung in Kleidung und Lebensführung – und die volle Teilhabe an einer pluralen Gesellschaft. Sie wünscht sich politische Maßnahmen, die dieses Ziel unterstützen.
Astrid Mattes von der Akademie der Wissenschaften bestätigt die designierten Rollen für Männer und Frauen in der katholischen Kirche und im Islam, oft mit dem Argument „weil Gott das so will“. Sie wünscht sich eine bewusste Arbeit an den Rollenbildern.
Sr. Mayrhofer, die in der Kirche ohnehin „den Mund aufmache“, wünscht sich weltweit einen „stärkeren Fokus auf Bildung – und für Österreich, dass Deutschkurse nicht gestrichen, sondern ausgebaut werden“.
Den vollständigen Artikel in der Furche vom 7. März 2019 lesen Sie hier.
[hwinkler]