#wach durch den Advent und dabei das Wesentliche spüren
„Achtsamkeit, Aufhorchen, wach sein, wach werden, kritisch sein, bei Sinnen und hellwach sein, auf das Leben achten – das sind Kennworte des Advents“, so begann Prälat Fürnsinn seine Predigt zum 2. Adventsonntag. Und das bedeute: Tiefer in sein Leben zu schauen. Nicht bloß an der Oberfläche seiner Bedürfnisse kratzen, sondern Fragen stellen, wie es einem wirklich geht.
#wach
„Hellwach leben ist achtgeben auf die anderen und auf sich selbst; die Welt nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern kritisch zu Herzen nehmen“, betonte der Herzogenburger Ordensmann. Und das gelte „in meiner Familie, in meiner Kirche, in unserer Gesellschaft“.
#einfach
Hand in Hand gehe damit auch die Forderung nach einem einfachen Leben. Einfach Leben muss nicht unbedingt bedeuten, auf alles Materielle zu verzichten. Vielmehr kann es heißen: Das Leben entrümpeln, das Unnötige und Überflüssige weglassen. „Wieder das Wesentliche spüren, für das es sich zu leben lohnt“, so Fürnsinn in seiner Predigt. „Weniger ist mehr.“ Zu diesem Entrümpeln gehören auch Entscheidungen, die man schon lange hinausschiebt. Und: Sensibel für die Not anderer sein. „Man verliert dabei nichts, sondern gewinnt!“
#gemeinsam
Der Advent sei auch eine gute Zeit, um Gemeinschaft zu leben. „Suchen Sie das Gespräch gerade mit den sogenannten Nächsten in der eigenen Familie, im nahen Lebensumfeld“, so der Ratschlag von Propst Fürnsinn, der dem Stift vorsteht. Advent lasse sich gut feiern in Gemeinschaft, im Gottesdienst der Christen: an den Adventsonntagen. Christen müssten heute Rufer in der Wüste sein: Missionare und Missionarinnen. „Mein letztes, viertes Wort zum Advent: mit einer feurigen Mitte leben! Spüren Sie Ihre Mitte! Kennen Sie Ihr Herz? Wissen Sie, dass Ihre Mitte nicht leer ist? In Ihrer Mitte will Gott in Ihr Leben kommen und durch Sie zur Welt!“, so der Appell von Prälat Fürnsinn.
Abt Felhofer: Gelübe bedeuten, sich mehrfach zu öffnen
Anlässlich des kürzlich gefeierten 800 Jahre-Jubiläums des Prämonstratenserstifts Schlägl im oberen Mühlviertel machte sich in einem vom Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich produzierten Video auch Abt Martin Felhofer Gedanken darüber, wie sich ein einfaches, gemeinsames und waches Leben auch noch nach 800 Jahren gut leben lässt: „Ich definiere die Gelübde gerne als das Gelübde der offenen Ohren (Gehorsam), das Gelübde der offenen Hände (Armut) und Gelübde des offenen Herzens. Das ist das Dasein für andere, also die herzliche Beziehung, die sich eben nicht auf einen Menschen konzentriert. Das ist auch der tiefste Sinn der gottgeweihten Ehelosigkeit, dieses Herz zu haben für viele.“ Deshalb seien die Gelübde eigentlich eine Einladung für jeden Christen, sie in seiner Weise zu leben. Felhofers Resümee: „Man darf sich öffnen: Ohren, Hände, Herz, Augen, alles das sind für mich die Gelübde, denn genau das hat Jesus getan, das war seine Mission und seine Botschaft, nach der er gelebt hat.“
Das Video: Stift Schlägl: Ein Portrait zum 800-Jahr-Jubiläum
[rsonnleitner]