Papst fordert „Null-Toleranz-Haltung“
Klerikalismus beruhe also auf einem falschen Verständnis von Autorität in der Kirche und sei "sehr verbreitet in zahlreichen Gemeinschaften, in denen sich Verhaltensweisen des sexuellen Missbrauchs wie des Macht- und Gewissensmissbrauchs ereignet haben". Franziskus zitiert dabei aus einer Karfreitagsbitte von Kardinal Joseph Ratzinger von 2005: "Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm (Christus) ganz zugehören sollten? Wie viel Hochmut und Selbstherrlichkeit?"
Aufgefordert sei das gesamte Volk Gottes sich daran zu beteiligen, auf die Übel des Missbrauchs und der Vertuschung zu antworten. "Alles, was man unternimmt, um die Kultur des Missbrauchs aus unseren Gemeinschaften auszumerzen, ohne alle Glieder der Kirche aktiv daran teilhaben zu lassen", werde nicht die nötige Dynamik "für eine gesunde und wirksame Umgestaltung" erzeugen, so der Papst.
Er spricht von "Scham und Reue". Die Kirche habe "die Kleinen vernachlässigt und allein gelassen". Eine "Null-Toleranz-Haltung" müsse verbreitet und Rechenschaft von denen gefordert werden, die diese Verbrechen begehen oder decken.
Den gesamten, rund 4-seitigen Brief, der in mehreren Sprachen veröffentlicht wurde, finden Sie hier: Papstbrief
[mschauer]