Party, Papst und Pilgern- Ministrantenwallfahrt 2018
Gänsehautstimmung schuf auch eine von Papst Franziskus initiierte Schweigeminute - die alle auf dem Platz einte. Wer Glück hatte, erlebte einen weiteren Gänsehautmoment und konnte dem Pontifex persönlich die Hand schütteln, als er im Papamobil durch die Reihen fuhr oder zu Fuß die Absperrung passierte.
Für den 19-jährigen Patrick Vetter war das Abendgebet mit dem Papst der "krönende Abschluss" seiner Ministrantenzeit: Bald wird er wegen des Studiums weniger Zeit dafür haben. "Dass der Papst den Einsatz zu schätzen weiß und sich Zeit für die Minis nimmt, ist wirklich cool", sagt er.
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Dieses Gefühl teilten die meisten Teilnehmer der , bei der das Kennenlernen und der Austausch mit anderen zentrale Bestandteile waren. Die große Beteiligung mit Ministranten aus 19 Ländern fände auch er "total ermutigend", sagte der österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky in Rom. Die jungen Leute strahlten "Freude am Glauben" aus.
Höhepunkt der Pilgerfahrt war das Treffen mit dem Papst, doch auch weitere Begegnungen waren sicher prägend. So trafen sich vor allem deutsche Ministranten am Mittwochabend an 300 Plätzen Roms zu "Blind Dates", bei denen sich zufällig ausgewählte Gruppen verschiedener Diözesen in einem Stehkreis kurz vorstellten, gemeinsam beteten und sangen. Solch eine Gruppe war es auch, die unweit der Spanischen Treppe für Aufsehen sorgte. Die Österreicher feierten derweil in St. Paul vor den Mauern einen Gottesdienst. Die Schweizer feierten ihren Nationalfeiertag am Colle Oppio und stellten in 22 Kleingruppen Szenen aus dem "Tellspiel" nach; zum Abschluss sangen sie gemeinsam die erste Strophe des Schweizerpsalmes.
Für viele Kontakte unter den Ministranten sorgte auch heuer wieder das schon traditionelle Tauschen der eigens für die Wallfahrt gestalteten Pilgerhalstücher. Jedes Land hat eine eigene Farbe. Sie habe schon 15 Mal ihr Wallfahrtstuch mit anderen Ministranten getauscht, berichtete etwa Maria aus Oberndorf bei Salzburg.
Große Hitze gemeistert
Beobachter wie auch Begleiter äußerten sich beeindruckt von der Begeisterung der "Minis" und wie "heldenhaft" die meisten Teilnehmer der Pilgerfahrt die Hitze meisterten - größere Zwischenfälle gab es nicht. Bei den hochsommerlichen Temperaturen von teilweise bis zu 40 Grad ergab sich auch, dass Bischöfe Ministranten zum Eis einluden. Beim Gebetstreffen auf dem Petersplatz am Dienstagabend sorgte die Feuerwehr mit großen Wasserfontänen für Abkühlung unter den in der Sonne schwitzenden Mädchen und Buben.
Dennoch meint Katharina Küng von der Deutschschweizerischen Arbeitsgruppe für MinistrantInnenpastoral, man müsse künftig vielleicht überlegen, die traditionelle Wallfahrt auf einen weniger heißen Monat zu verlegen. Sie ist mit rund 350 Deutschschweizern da; einige mussten wegen der Hitze Teile des Programms ausfallen lassen.
Für den Glauben müssen manchmal eben auch Opfer gebracht werden: Papst Franziskus betonte beim Abendgebet, der Weg zur Heiligkeit sei "nichts für Faule". Er forderte zudem Einsatz für Frieden. Die Ministrantenwallfahrt stand unter dem Motto "Suche Frieden und jage ihm nach!".
[mschauer]