Junge Einblicke ins Ordensleben
"Ein paar Tage mitzuleben, das wäre für mich nicht genug gewesen. Und einfach ins Kloster einzutreten, dazu wäre ich nicht bereit gewesen", so erklärt Michael König seinen Beweggrund, warum er neun Monate in einem Kloster verbrachte. "Ich wollte in einem Kloster mitleben und dieses Leben wirklich von innen her kennenlernen, um zu erfahren: Wie ist das denn, sich für Gebet und Lesung freizuhalten? Wäre das nicht doch etwas für mich?" Wie viele Jungen suchte der diplomierte Krankenpfleger Antworten für sein Leben. "Die Fragen und die Sehnsucht nach Erfüllung im Leben finden sich bei allen Generationen, auch bei den jüngeren Menschen; nur glauben viele nicht mehr daran, dass es noch eine Antwort gibt". Diese Antworten wollte der junge Mann in der klösterlichen Atmosphäre finden - "und das war auch der Fall!"
Auf Kremsmünster fiel seine Wahl, weil er das Gefühl hatte, dass hier "eine ansprechende Form des Mönchtums gelebt wird." Auf die Fragen, was die Stärken der Ordensgemeinschaft seien, hat Michael König eine klare Antwort: "Das monastische Stundengebet, das Gebet in der Gemeinschaft, die Lectio Divina, also die Konzentration auf die Bibel, und die stabilitas."
Kann eine "alte" Ordensgemeinschaft wie die Benediktiner den jungen Bewegungen in der Kirche überhaupt etwas lehren? "Die jungen Bewegungen können sich anschauen, was da an Traditionen und Strukturen gewachsen ist, können daraus lernen, für die eigene Gemeinschaft Schlüsse ziehen und sie ins Heute übersetzen", zeigt sich Michael König überzeugt. "Im Kern geht es doch immer wieder um eine intensive, authentische Nachfolge Jesu, die dazu bewegt, unterschiedliche Lebensformen anzunehmen wie etwa die klösterliche oder das Laienapostolat."
Lesen Sie das ganze Interview mit Michael König in der Zeitschrift "Erbe und Auftrag" nach.
[rsonnleitner]