Ordensgemeinschaften sind geschätzte Partner für Diözese und Land
„Hier ist der bunte Strauß der Ordensspiritualität. In dieser Vielfalt explodiert der Hl. Geist. Wir haben in unserer Verschiedenheit und Vielfalt das gleiche Ziel. In diesem Angewiesen-Sein aufeinander können wir uns bereichern.“ Sr. Michaela Pfeifer von den Marienschwestern stellt so dem anwesenden Landeshauptmann Thomas Stelzer die Runde der Oberinnen und Oberen vor: „Es ist unsere Aufgabe, dem Evangelium ein Gesicht zu geben, hineinzuwirken in die Gesellschaft und Sauerteig zu sein. Das Wesentliche ist unser Sein, Wirken und Arbeiten folgen daraus.“ Sie sprach vom „Apostolat des Seins“ vor aller Umtriebigkeit. Sie dankte vor allem auch den Laien, „die so viel in und um die Orden mittragen und tragen“. Abt Reinhold Dessl legte die Zahlen und Fakten auf den Tisch mit der Bemerkung: „So ist es.“ In Richtung Landeshauptmann: „Orden brauchen Wertschätzung für ihre Orte, für ihren Atem, den Rhythmus, das Gebet und das soziale Tun auf den verschiedensten Ebenen. Gerade die Schwächsten brauchen Hilfe und Unterstützung.“
vlnr: Abt Reinhold Dessl, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl, P. Paul (Karmelitenprior)Foto in Druckqualität (fkaineder)
Wir haben eine gemeinsame Aufgabe
„Wir landen zwar immer schnell bei Organisatorischem oder Finanziellem, aber bei der Gelegenheit möchte ich darauf verweisen, dass wir eine gemeinsame Aufgabe haben. Uns verbindet die Frage: Welchen Sinn stiften wir?“ Thomas Stelzer verwies eingangs auch darauf, dass er in seiner Schulzeit von Ordensleuten geprägt wurde. Er erläuterte, „dass unsere jetzige Politikergeneration entscheiden müsse und schwierige Entscheidungen nicht weiter aufschieben könne“. Er spricht sich für die Leistungsträger in der Gesellschaft aus: „Die, die etwas leisten, sollen einen Vorteil haben, im Vorteil sein. Das Soziale muss erwirtschaftet werden.“ Er spricht von einer Gratis-Mentalität, „die ums sich gegriffen hat“. Er sieht eine zentrale Frage darin: „Wo können wir uns staatlich zurücknehmen?“ Bildung, Forschung, Innovation und den Ausbau der Infrastruktur sieht er als zukunftsträchtig. Und: „Die Frage- Wie junge Leute gut ausbilden? - macht mir das größte Kopfzerbrechen.“ Stelzer sieht nicht, „dass wir zu viele Fremde unter uns hätten. Die Wirtschaft braucht Fachkräfte.“ Gesundheit und Pflege wachsen heute dynamisch: „Aber da gibt es bisher nur Überschriften, nichts Substantielles vom Bund her und das wird zu wenig sein.“ Stelzer in Richtung Ordensschulen und Bildungseinrichtungen: „Es geht darum, Mensch sein zu lassen und nicht alles zu verwalten.“ Stelzer: „Es braucht kirchliche Schulträger und Ordensschulen und wir helfen da auch nach unseren Kräften mit.“ Er schätzt das ehrenamtliche Engagement, dass überall da ist: „Ich engagiere mich, ich nehme Verantwortung wahr, tue etwas für das Gemeinwohl. Das darf uns nicht abhandenkommen.“ Gerade in der Stärkung der ländlichen Regionen sieht er in den Ordensgemeinschaften Partner und eine „gemeinsame Aufgabe“.
vlnr: Gabriele Eder-Cakl, Abt Reinhold Dessl, Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl
Der Zukunftsweg braucht die Orden
„Kirche sehe ich als Bürgerinitiative des Hl. Geistes. Es geht um den Trost für anlehnungsbedürftige Menschen. Es braucht ein Schauen auf das gemeinsame Haus, wie es in Laudato si beschrieben ist.“ Die Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl informierte über den „Zukunftsweg“ der Diözese Linz, der gerade begonnen wurde. Es geht derzeit viel um „Haltungen, um Sichtweisen, um Vergewisserungen, wie wir als Kirche heute unter den Menschen sind und sein wollen“. Eder-Cakl zu den Ordensverantwortlichen: „Wir brauchen euch auf diesem Weg, weil die Orden ein wichtiger Bestandteil der Diözese sind.“
Beratungen und Informationen
Berichtet wurde vom österreichweiten Zukunftsrat der Orden, um die Struktur der Vereinigung von Frauenorden und der Superiorenkonferenz der Männerorden auf Zukunft hin zu beleuchten. Opferschutz, Datenschutz und Frauenkommission waren Informationspunkte. Der OÖ-Ordenstag am 29. Sept 2018 in Enns wurde vorgestellt.
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