Sr. Lea Ackermann fordert Diakoninnen
Die bekannte deutsche Ordensfrau und Menschenrechtlerin Lea Ackermann erklärt: "Wie überzeugend sind Aufrufe von Kirchenoberen an Verantwortliche aus Politik und Gesellschaft, Gesetze zu erlassen, die Frauen als gleichberechtigt anerkennen, wenn die eigene Vorbildfunktion der Kirche fehlt?"
Heute könnten Akademikerinnen sich zunehmend in Politik, Wirtschaft und Lehre einbringen und führende Positionen besetzen. "In der katholischen Kirche sind Frauen aber nach wie vor Menschen zweiter Klasse", so die Ordensschwester. Damit die katholische Kirche nicht weiter "ausblute", müsse Theologiestudentinnen künftig auch die "Perspektive Diakonin" offen stehen. "Wenn Gott eine Frau zur Diakonin beruft, sie sich durch Gebet und Studium vorbereitet, diesen Dienst in der Seelsorge und am Altar zu übernehmen, warum kann ihr dann dieser Dienst verwehrt bleiben?", fragte Ackermann.
Ackermann äußerte sich anlässlich des "Tages der Diakonin", der seit 1997 jeweils am 29. April, dem Gedenktag der zur "Kirchenlehrerin" erhobenen heiligen Katharina von Siena, deutschlandweit begangen wird.
Die Einführung des Diakonats der Frau ist seit Jahren ein gemeinsames Anliegen von Katholischem Deutschen Frauenbund (KDFB), Katholischer Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Netzwerk Diakonat der Frau und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Anlässlich des „Tags der Diakonin“ (29.04.) bekräftigen Katholikenrat, KDFB, kfd, Kolpingwerk und SOLWODI e. V. im Bistum Trier die Forderung nach der Zulassung von Frauen zum sakramentalen diakonischen Dienst in der Kirche.
Die Mitglieder des Sachausschuss „Geschlechtergerechtigkeit“ im Katholikenrat Trier sind überzeugt, dass „die Notwendigkeit einer diakonischen Kirche mit geweihten Diakoninnen gerade in den aktuellen und zukünftigen Gemeinden vor Ort groß ist“.
Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche. Zunächst wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege. Die Diakonenweihe wird heute in der katholischen Kirche als erste Stufe des allein Männern vorbehaltenen Weiheamtes verstanden. Mit diesem Argument wird die Teilhabe von Frauen daran immer wieder abgelehnt.
[mschauer]