Klösterliche Gemeinschaft ist im tiefsten Persönlichkeitsentwicklung
(c) magdalena schauer
P. Maximilian Krenn ist Administrator des Benediktinerstiftes St. Paul im Kärntner Lavanttal. 10 Mitbrüder groß „und jung“ ist sein Konvent. Seine „gewohnte“ Gemeinschaft ist eigentlich das Stift Göttweig, wo er vor 30 Jahren eingetreten ist. Für P. Krenn ist #GemeinschaftHält das Kernthema klösterlichen Lebens. Ihm war von Anfang an klar: „Ich will in Gemeinschaft Gott suchen.“ Wenn er nach einem Bild für Gemeinschaft suche, dann falle ihm immer wieder die Familie ein. „Klösterliche Gemeinschaft ist familiäre Gemeinschaft.“ Wie in einer Familie könne man sich auch in einer Klostergemeinschaft die Mitglieder nicht aussuchen, sie seien vorgegeben. „Gemeinschaft hält, wenn ich nicht davonlaufe, sondern lerne, den anderen und mich selbst auszuhalten. Sie hält und trägt mich und macht mir bewusst, wer ich bin, sie hilft mir, zu mir zu kommen.“ Die klösterliche Gemeinschaft sei ein Weg, „die Persönlichkeit zu entwickeln und zu entfalten - und Gehorsam eine wesentliche Säule des gemeinschaftlichen Lebens und Entwicklung des Einzelnen“. Gemeinschaft als Berufung zu erleben, in der man mit anderen und nicht allein unterwegs sei, führe zu einer „inneren Freiheit“. P. Krenns Resümee: „Gemeinschaftliches Leben ist spannend und hilft mir, meiner Realität ins Auge zu schauen und aneinander zu reifen. Sie gibt mir die Stabilität und Sicherheit, etwas zu wagen.“ Gerade wo einem in dieser Bindung die Grenzen bewusst würden, liege das Wachstumspotential. „Auf diese Weise wird mir bewusst, dass mich Gemeinschaft nicht nur hält, sondern auch in Bewegung hält und Quelle von Lebendigkeit ist.“
P. Maximilian Krenn, Stepanie Schebesch-Ruf, Maria Habersack (Foto: mschauer)
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Beziehungen auf Augenhöhe
Stephanie Schebesch-Ruf, die Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar Österreichs, mit über 100.000 Kindern und Jugendlichen die mitgliederstärkste Kinder- und Jugendorganisation Österreichs betonte, in der Jungschar „machen Kindern zum ersten Mal positive Gemeinschaftserfahrungen im kirchlichen Kontext“. Das helfe ihnen, in einer Pfarre Gemeinschaft und Freunde zu finden und stärke sie in ihrer Entwicklung und Reifung. Die regelmäßigen Treffen, das Gefühl, angenommen und ernstgenommen zu werden, willkommen zu sein und Fragen stellen zu dürfen, einen leistungsfreien Raum außerhalb von Familie und Schule zu erleben präge viele für ihr Leben. Es mache ihnen Mut und helfe ihnen, mit anderen im kirchlichen Raum zu engagieren (Sternsingeraktion), sich solidarisch für andere einzusetzen. Warum diese Gemeinschaft hält? Schebesch-Ruf: „Sie lebt von Beziehungsarbeit auf Augenhöhe, von den positiven prägenden Erfahrungen, die Kinder machen, von Ritualen wie der Orientierung am Kirchenjahr, dem jährlichen Jungscharlager und von der Vielfalt der Menschen, die mit all ihren Ecken und Kanten in der Jungschar ihren Platz haben.“
Gemeinschaft macht Schule
Unter das Motto „Gemeinschaft macht Schule - Schule macht Gemeinschaft“ stellte Maria Habersack, die Geschäftsführerin der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs ihr Statement. Auf vielfältige Weise entwickle, fördere und pflege die Vereinigung von Ordensschulen in ihren 45 Bildungseinrichtungen in sieben Bundesländern mit über 8.000 Kindern Gemeinschaft. „Das ist aufgrund des Charismas der jeweiligen Ordensgemeinschaft ein immanenter Bestandteil der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs.“ Habersack nannte als wesentliche Elemente von Gemeinschaft hält: 1. Ein gemeinsames Ziel: Die VOSÖ sehe es als ihre wesentliche Aufgabe an, einen „Raum aufzuspannen, wo SchülerInnen nicht nur die Matura schaffen, sondern auch soziale Verantwortung lernen und üben, z.B. im Einsatz für eine Schule in Bolivien oder in Flüchtlings-und Lernbetreuung. 2. Gemeinsame Grundwerte. Die VOSÖ will Raum schaffen für Offenheit für andere, für gegenseitigen Respekt, für den interkulturellen und interreligiösen Dialog. 3. Rituale stärken eine Gemeinschaft. Deshalb gibt es in den Schulen der VOSÖ eigene Willkommensrituale, die Feierkultur, die Feste im Jahreskreis.
Das Themenfokus-Plakat zeigt Brot und Wein als "Gemeinschaftsstifter aus dem Geiste Jesu"
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Der Leiter des Medienbüros Ferdinand Kaineder stellte die ON Ordensnachrichten kurz vor, worin auch „außerkirchliche Solidaritätsstifter“ wie vida Gewerkschafts-Bundesvorsitzender Roman Hebenstreit zu Wort kommen. Darin stellt auch der Wirtschaftsdirektor Helmuth Neuner klar, dass die Ressourcen und Wirtschaftskraft der Orden in der jeweiligen Region bleiben und damit „den Menschen der Region dienen und Zusammenhalt ermöglichen“. Es gehe immer darum, „im Interesse des Gesamten zu handeln“. Die Elisabethinen in Graz haben mit dem VinziHospiz für Obdachlose in Graz einen „haltenden Faden in das Strickmuster dieser Menschen eingewoben“ und zeigen damit, dass gerade am Ende des Lebens für Menschen am Rande "Gemeinschaft hält“.
Am Rande des Pressegepräches hat die Generaloberin Roxanne Schares der Armen Schulschwestern zusammen mit Sr. Beatrix Mayrhofer das Quo Vadis als Begegnungszentrum der Orden einen Besuch abgestattet
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Das Video vom Pressegespräch folgt hier.
[hwinkler, fkaineder]