Linzer Ordensspitalsarzt organisierte Friedensradtour durch Kasachstan
Schon während seines Medizinstudiums sammelte der Oberösterreicher Michael Schober Erfahrung in afrikanischen Spitälern, wo er mit dem Leid vieler Kriegsopfer konfrontiert wurde. Diese Erlebnisse ließen ihn einfach nicht los, und er begann, sich in unterschiedlichster Form in diversen Friedensinitiativen zu engagieren. Er gründete als Mitglied der Organisation IPPNW, die 1985 für ihre weltweite Friedensarbeit den Nobelpreis verliehen bekam, in Sambia eine Hilfsorganisation und hielt unzählige Referate zum Thema Gewaltprävention; sogar die UNO lud ihn nach New York ein.
Diesen Sommer kombinierte er sein Hobby Radfahren mit seinem humanitärem Engagement: Mit 17 Gleichgesinnten, alle IPPNW-Mitglieder, radelte er von Anfang August bis Ende September durch Kasachstan, um auf die Gefahren eines nuklearen Krieges aufmerksam zu machen. Ziel war der World Congress in Astana, wo die Gefahren von Atomwaffen und die Folgen der Strahlenkrankheit diskutiert wurden.
Die Bevölkerung Kasachstans leidet bis heute unter den Atombombentests, die dort von der Sowjetunion in den 40er- und 50er-Jahren gemacht wurden. Umweltschäden gehen Hand in Hand mit gesundheitlichen Langzeitschäden: Leukämie, andere Krebsarten und Fehlbildungen gehören zur Tagesordnung. Insgesamt vermutet man, dass 200.000 Menschen direkt in irgendeiner Form durch die Tests geschädigt wurden.
Ziel der Aktion war, möglichst viele Menschen auf die Problematik hinzuweisen, und "das haben wir erreicht", so Michael Schober.
Foto: privat
[rs]