Der 2. Juni stand ganz im Zeichen des 400-Jahre-Jubiläums des traditionsreichen Wiener Ordensspital. Den Beginn machte um 12.00 Uhr ein Festgottesdienst im Stephansdom mit Kardinal Schönborn. Am Abend wurde dann die segensreiche Arbeit des Konvents in einem Festakt im Festsaal des Wiener Rathauses von zahlreichen Ehrengästen gewürdigt.
Die Anfänge des mittlerweile größten Ordensspital Österreichs waren bescheiden: 1614 eröffneten drei Brüdern ein Krankenhaus mit zwölf Betten (zu Ehren der 12 Aposteln). Heute verfügt das Spital in Wien-Leopoldstadt über 411 Betten, neun Fachabteilungen, zwei Institute, eine Gehörlosenambulanz und eine Mehrfachbehindertenambulanz. An das Haus angegliedert ist überdies eine Apotheke und eine Pflegeakademie. Das Spital ist außerdem Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Wien. Daran erinnerte Provinzial P. Ulrich Fischer zu Beginn des Gottesdienstes. "Wie schon bisher wollen wir uns auch in Zukunft im Sinne unseres Ordensgründers Johannes von Gott um christliche Gastfreundschaft in unserem Krankenhaus kümmern."
Tiefes Gottvertrauen und medizinische Kompetenz
Kardinal Christoph Schönborn würdigte in seiner Predigt das Wirken der Barmherzigen Brüder. Das Zusammenspiel von tiefem Gottvertrauen auf der einen Seite und medizinischer und pflegerischer Kompetenz auf der anderen mache das Erfolgsgeheimnis kirchlicher Spitäler aus. Dazu komme noch die persönliche Zuwendung zu jedem Kranken im Sinne jesuanischer Barmherzigkeit. Diese barmherzige Zuwendung würden bei den Barmherzigen Brüdern auch jene Menschen kostenlos erfahren, die nicht versichert sind.
Abends Festakt im Festsaal des Wiener Rathauses
Rund 700 Gäste kommen zum Festakt im Festssal des Wiener Rathauses. Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich neben zahlreichen Ordensbrüdern aus der ganzen Welt und Generalprior Jesus Etayo Arrondo auch der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn, der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Gesundheitsminister Alois Stöger sowie die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely.
Grußbotschaft von Bundespräsident Fischer
Bundespräsident Heinz Fischer konnte leider nicht persönlich am Festakt teilnehmen, schickte aber eine herzliche Grußbotschaft per Video. Auf die Barmherzigen Brüder hat man sich in den 400 Bestandsjahren ihres Wiener Spitals "immer verlassen können". Er lobte in seiner Botschaft den "Pioniergeist" der Barmherzigen Brüder, deren Blick trotz der langen Tradition immer in die Zukunft gerichtet sei. Das Spital sei in vielfacher Hinsicht ein Vorbild; sein "sehr guter Ruf" beruhe auf der Bereitschaft zur Hilfe ohne Ansehen des Vermögens seiner Patienten sowie auf der hohen fachlichen Kompetenz.
[rs]