Steyler Missionare: 1587 Jubiläumsjahre für die Vielfalt
Die Jubilare erneuerten ihre Gelübde bei einem feierlichen Gottesdienst am Patronatsfest des Missionshauses St. Gabriel. (c) SVD
Weltweit tätig
Ihre Internationalität und ihr weltweiter Einsatz sind das Markenzeichen der Steyler Missionare. Das wurde bei der heurigen Feier der Gelübde- und Priesterjubilare der Mitteleuropäischen Provinz am Fest der Erzengel Ende September im Missionshaus St. Gabriel in Maria Enzersdorf besonders sichtbar. Da im Vorjahr die Feier coronabedingt ausfiel, wurden in diesem Jahr die Gelübde- und Priesterjubilare der Jahre 2020 und 2021 gemeinsam gefeiert.
32 Patres und Brüder aus neun Ländern – Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Polen, Argentinien, Brasilien, Indien und den Philippinen – feierten runde Jubiläen. Viele von ihnen können auf Missionseinsätze zurückblicken. Sie waren in Ghana, dem Kongo, Indonesien, Papua Neuguinea, Indien, Ecuador, Argentinien, Bolivien und Brasilien – oder sind von anderen Kontinenten als Missionare nach Europa gekommen.
Bei dem feierlichen Gottesdienst am Fest der Erzengel – gleichzeitig das Patronatsfest des Missionshauses St. Gabriel – waren 19 Jubilare anwesend und erneuerten vor Provinzial Pater Stephan Dähler SVD ihre Gelübde in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Pater Alois Biberauer SVD feierte ein Doppeljubiläum: Vor 65 Jahren legte er seine ersten Gelübde in der SVD ab, vor 60 Jahren wurde er zum Priester geweiht.
Vom Buchbindermeister zum Mesner, vom Offset-Drucker zum Pförtner…
„Das Profil der Steyler Missionare ist, dass wir zur Verfügung stehen, um die Mission Gottes weiterzuführen – mit den jeweiligen Fähigkeiten und Interessen, die der Einzelne hat“, erklärte Rektor Pater Franz Helm SVD in seiner Begrüßungsansprache. So hätten sich die Tätigkeiten und Aufgaben der Patres und Brüder im Laufe der Jahre immer wieder verändert, je nachdem, wo sie in der Gemeinschaft gebraucht wurden: „Aus einem Buchbindermeister wird ein Mesner, aus einem Offset-Drucker ein Pförtner, aus einem Priester und Erzieher wird ein Ökonom und Pfarrer und schließlich ein Elektriker und EDV-Techniker, aus einem Moraltheologieprofessor ein Bibliodrama- und Exerzitienbegleiter“, führte Pater Helm einige Beispiele an.
Äußerst vielfältig seien auch die derzeitigen Tätigkeiten der Jubilare: Die meisten sind in der Pfarrseelsorge in Österreich, Kroatien und der Schweiz tätig, als Wallfahrtsseelsorger, Seelsorger von Frauenorden und in Altenheimen, als Leiter der Philippinischen Gottesdienstgemeinde sowie als Exerzitienleiter und geistlicher Begleiter. Auch der Schuldienst, Arbeiten in den Haus- und Provinzbetrieben und Werkstätten sowie in den Missionsprokuren zählten oder zählen immer noch zu den Aufgabenbereichen.
1587 Jahre „Ja, ich bin bereit“
Provinzial Pater Stephan Dähler SVD dankte den Ordensmännern für ihr Vorbild und für insgesamt 1587 Jubiläumsjahre, in denen sie mit ihren Talenten die Gesellschaft des Göttlichen Wortes bereichert hätten. „Danke für 1587 Jahre ‚Ja, ich bin bereit‘ für die Vielfalt der SVD. Denn was uns Steyler auszeichnet, ist die Vielfalt, hier im Kleinen wie weltweit im Großen.“
Gelübde erneuert
Nicht am Stadtrand von Wien, sondern in Berlin hatte zuvor am Montag der nach über 25 Jahren erste Österreicher, der nicht als Priester, sondern als Ordensbruder den Steyler Missionaren angehört, sein Gelübde erneuert. Der aus Pfarrkirchen (OÖ) stammende Emanuel Huemer (36) hatte nach der Ausbildung zum Kindergartenpädagogen und einem Auslandszivildienst in Mexiko in Wien Religionspädagogik studiert und gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos das offene Jugendzentrum "Sale für Alle" aufgebaut. Nach Eintritt ins Noviziat bei den Steylern 2017 und einem Missionseinsatz in Chiapas (Mexiko), wo er in einer Migrantenherberge und in der Indigenen-Pastoral tätig war, wirkt Huemer nun in Berlin-Kreuzberg mit zwei weiteren Ordensleuten in der Seelsorge - und arbeitet als Fahrradbote.
Quelle: Steyler Missionare, kathpress
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[kerstin stelzmann]