Steyler nehmen Abschied von der Steiermark
Pater Toni Ganthaler bei seinem Abschied aus der Pfarre. Er siedelt gemeinsam mit Pater Stefan Üblackner ins Missionshaus St. Gabriel. (c) Steyler
Ende August verabschiedeten sich Pater Toni Ganthaler SVD, Pater Stefan Üblackner SVD, Pater Adrian Gegi SVD und Pater Bruno Heberle SVD von ihren Pfarren in Laßnitzhöhe, Nestelbach, Gleisdorf und dem Seelsorgeraum Pölsental. Die vier Steyler Missionare waren die letzten einer langen Reihe von Ordensmännern der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“, die in der Diözese Graz-Seckau tätig waren.
Missionshaus St. Severin
Das Missionshaus St. Severin in Fürstenfeld war die erste Niederlassung der Steyler in der Diözese Graz-Seckau. (c) Steyler
Das seelsorgliche Wirken der Steyler Missionare in der Steiermark begann 1931 mit der Gründung des Missionshauses St. Severin in Fürstenfeld. St. Severin war nach St. Gabriel und St. Rupert die dritte Niederlassung des Ordens in Österreich. Zunächst als Seminar für Spätberufene gedacht, wurde es später zu einem Gymnasium mit Unterstufe und angeschlossenem Internat. Ab 1960 war in St. Severin der humanistische Zweig des Bundesgymnasiums Fürstenfeld untergebracht, das Internat wurde vom Orden geführt.
„Auch mehr als 35 Jahre später ist vielen ehemaligen Schülern die Schul – und Internatszeit in guter Erinnerung“, sagt Pater Franz Pilz SVD, der selbst Schüler in St. Severin gewesen ist und heute die Missionsprokur St. Gabriel leitet. Neben ihrer Tätigkeit in der Schule waren die Ordensleute auch in der Pfarrpastoral und im Krankenhaus aktiv.
Steyler Pfarren in der Diözese
1986 wurde das Missionshaus St. Severin geschlossen, doch der Orden wollte mit missionarischer Bewusstseinsbildung und in der Berufungspastoral weiterhin in der Steiermark präsent bleiben. Ab 1989 bildeten zwei Steyler Missionare eine kleine Gemeinschaft im Stadtpfarrhof in Graz, 1991 wurde die Pfarre Laßnitzhöhe Wohnort und Wirkungsstätte der SVD-Gemeinschaft. Neben der Pfarrseelsorge waren auch Jugendarbeit und Exerzitienbegleitung, sowie die Betreuung der Förderinnen und Förderer der Steyler Zeitschriften durch Bruder Walter Pradl SVD Schwerpunkte der Arbeit. Ab 1995 wirkten Steyler Missionare auch für einige Jahre als Seelsorger in den Pfarren Kraubath (Pater Walter Lichtenegger SVD wirkte schon seit 1985 in Kraubath), St. Lorenzen und St. Marein im Mürztal. Pater Friedrich Schobesberger SVD unterrichtete bis zur seiner Pensionierung 2001 am Gymnasium Fürstenfeld Religion.
P. Bruno Heberle bei seinem Abschied aus dem Seelsorgeraum Pölsental. Er zieht gemeinsam mit P. Adrian Gegni zur Steyler Gemeinschaft nach Wels. (c) Steyler
Zuletzt arbeiteten Pater Toni Ganthaler und Pater Stefan Üblackner im Pfarrverband Laßnitzhöhe-Nestelbach-St. Marein am Pickelbach, Pater Adrian Gegi im Pfarrverband Gleisdorf-Hartmanndorf-Sinabelkirchen und Pater Bruno Heberle im Seelsorgeraum Pölsental.
In einem Schreiben dankte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl der Gemeinschaft der Steyler Missionare für die „90 Jahre währende fruchtbare Zusammenarbeit“ und für das seelsorgliche Engagement und Wirken in der Diözese Graz-Seckau. Die Steyler Missionare hätten sich „mit großer Offenheit auf die Menschen und die pastorale Situation in unserer Diözese eingelassen“. „Sie haben durch ihre unterschiedlichen Charismen und Persönlichkeiten ein unverwechselbares geistliches Zeugnis für ein Leben in der Nachfolge Jesu Christi gegeben und vor allem die missionarische Dimension der Kirche und das Bewusstsein für die weltkirchliche Verbundenheit präsent gehalten“, schreibt der Bischof.
Während Pater Toni Ganthaler und Pater Stefan Üblackner ins Missionshaus St. Gabriel übersiedeln, um ihren Ruhestand anzutreten bzw. eine Auszeit zu nehmen, wartet auf Pater Adrian Gegi und Pater Bruno Heberle eine neue Herausforderung: Ab September gehören sie zur SVD-Gemeinschaft in Wels und werden seelsorgliche Aufgaben in den Pfarren Marchtrenk und Holzhausen in Oberösterreich übernehmen.
Quelle: Steyler Missionare
[elisabeth mayr]