Stift Göttweig brennt - Schicksalsjahr 1718
In den Göttweiger Sammlungen haben sich bis heute unzählige Bücher und Graphiken der Reformationszeit erhalten. Teile dieses Bestandes kamen im Zuge der Gegenreformation, an der Göttweiger Äbte maßgeblich beteiligt waren, in die Abteilung der "Verbotenen Bücher" der Stiftsbibliothek. Viele dieser Bücher enthalten handschriftliche Notizen, die Auskunft über die Vorbesitzer geben können.
Ein Großteil des Stiftes zerstört
Vor genau 300 Jahren (17. Juni 1718) wütete ein Großbrand auf dem Göttweiger Berg, wobei ein Großteil der Stiftsanlage zerstört wurde. Die Sonderausstellung "Stift Göttweig brennt!" will die Dramatik jenes Tages erlebbar machen. Der damalige Prior des Klosters, P. Gregor Schenggl (1684-1740), schildert in der Stiftschronik die dramatischen Ereignisse dieses Tages. Bei seinem Bericht handelt es sich um das wichtigste Zeitzeugnis zur verheerenden Brandkatastrophe des Jahres 1718. P. Schenggls Aufzeichnungen bilden deshalb auch den inhaltlichen Leitfaden der Sonderausstellung. In zwei Räumlichkeiten des Museums im Kaisertrakt werden Schätze aus dem Archiv und den Sammlungen des Stiftes Göttweig sowie Leihgaben gezeigt. Zudem bieten Außenstationen im Stiftshof Informationen zu drei Originalschauplätzen des Brandes. Abt Columban Luser erinnerte bei der Eröffnung der beiden Ausstellungen auch an ein weiteres, für das Stift bedeutendes Ereignis: den Anschluss im Jahre 1938 an Deutschland. Damals musste der Göttweiger Konvent fliehen und erst Jahre später kehrten die Mönche unter Abt Wilhelm Zedinek in das völlig devastierte Stift zurück.
Die beiden Sonderaustellung im Museum im Kaisertrakt des Benediktinerstiftes sind bis 1. November täglich von 10 bis 18 Uhr zusehen.
[fkaineder]