Ökumenische Vesper: Noch sind wir auf dem Weg
In einer Zeit, in der viel von Migration die Rede ist und sich die Geister daran scheiden, führe der Psalm vor Augen, wie Gott ein Verzeichnis der Völker führt, in dem sich "die Namen vieler finden, auch solcher, die man nicht erwarten würde" wie etwa die der Ägypter und Babylonier, der größten Feinde des alten Israel. Damit es zu einer solchen "wunderbaren Eingliederung" in das Volk auf dem heiligen Berg kommen kann, brauche es "neben dem Federstrich Gottes" zweier Haltungen: "Dass die Völker sich auf den Weg machen, weil ihnen ein Ziel vor Augen steht: die Gründung Gottes auf dem heiligen Berg, die den Bewohnern ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden sichert", aber auch, dass "all jene, die jetzt schon durch Gottes Wahl dort beheimatet sind, sich diesem Zustrom öffnen und es ertragen, mehr noch feiern, wenn den Ferngeborenen gesagt wird, auch du bist hier gebürtig".
Freilich hätten Wien, Österreich, Europa noch nicht die Gestalt Zions auf dem heiligen Berg angenommen, "noch sind wir selbst auf dem Weg", stellte der Abt fest: "Doch dass sich andere diesem Zug anschließen mit der vagen Hoffnung, hier die Stadt Gottes zu finden, sollte uns Freude daran machen, dieser Welt die Gestalt von Gottes Gründung zu geben, besser noch, sie umgestalten zu lassen von ihm".
[fkaineder]