Die Kuckucksuhr im Kloster
Was hat es nun mit der Kuckucksuhr im Kloster auf sich? "Ich habe einmal einem Mitbruder die Tür seiner Klosterzelle ausgehängt und versteckt", erzählt der Franziskaner P. Martin Bichler im Artikel der "Wienerzeitung". "Er musste die ganze Nacht ohne Tür schlafen, was an sich kein Problem gewesen wäre, wenn es da nicht diese Kuckucksuhr gegeben hätte, die einen bei offener Tür jede volle Stunde aus dem Schlaf riss."
Der auch als "Lachende Franziskaner" bekannte Ordensmann ist nicht der Einzigem, der über Streiche aus dem Kloster berichten kann. "Im Kloster wird viel gelacht, vor allem, wo junge Mitbrüder sind", betont Prälat Martin Felhofer, Abt des Prämonstratenserstiftes Schlägl im Mühlviertel. Und so kann es schon einmal sein, dass das Auto des Klosters versehentlich im See versenkt oder ein Baby mit Eiswürfeln getauft wird, weil das Weihwasserbecken zugefroren ist.
P. Martin Bichler zeigt sich auch auf Facebook fröhlich. (c) privat
Auch einige Videos der Ordensgemeinschaften Österreich kommen im Artikel zu Ehren, werden doch die Franziskanerin Sr. Ida Vorel, die Schulschwester vom 3. Orden des Heiligen Franziskus Sr. Maria Irina Teiner und die Benediktinerin Sr. Nathanaela Gmoser zitiert. "Ich bin auf die Website der Frauenorden in Österreich gegangen", erzählt Gmoser. "Alle Orden ohne Homepage sind gleich einmal ausgeschieden, die anderen habe ich auf drei Kriterien gescannt: Gibt es aktuelle Berichte, tut sich dort also etwas? Gibt es junge Schwestern? Und: Tragen sie einen Habit? Da sind dann als Einzige die Benediktinerinnen der Anbetung übrig geblieben", so die Ordensfrau.
Die sich übrigens als Comics-Fan outet: "Ich poste hin und wieder auch lustige Comics mit tieferen Botschaften, um Leute in meinem Freundeskreis, die mit Kirche nicht so viel zu tun haben, zum Nachdenken anzuregen." Sie findet es auch wichtig, dass die Orden und die Kirche insgesamt im Internet sind, "damit die Menschen sehen, dass es uns gibt".
Zur ausgehängten Zellentür gab es nebenbei für P. Martin auch eine Retourkutsche: "Es war gegen zwei Uhr früh, als plötzlich ein Wecker in meiner Klosterzelle läutete." Und sich nicht mehr abstellen ließ, denn erstens war das gute Stück unter dem Bett versteckt, zweitens der Ausschaltknopf entfernt und drittens das Batteriefach mit Superkleber zugepickt. Nachdem P. Martin in seiner Verzweiflung den Wecker aus dem Fenster geworfen hatte, schrillte er noch gut eine Stunde lang im Gemüsebeet, bis die Batterien leer waren.
Der Artikel der "Wienerzeitung" vom 25. Dezember 2017 zum Nachlesen.
Das Video mit Sr. Maria Irina Teiner
Das Video mit Sr. Nathanaela Gmoser
[rs]