Für wen gehen wir
Oberin Sr. Emaunuela Resch von den Halleiner Schwestern Fraziskanerinnen stellte bei ihrer Ansprache eine Frage in die Mitte: Für wen gehen wir? Dieser Gedanke, „für wen gehe ich“, war der Gründerin Maria Theresia Zechner sehr bewusst: „Sie wusste, dass gerade in der damaligen Zeit die Mädchen Bildung brauchten, dafür schlug ihr Herz und daraus erwuchs die Schule.“ Resch betonte mit Blick auf die „Not der Zeit damals so wie wir heute“, dass es gut ist, sich diese Frage regelmäßig zu stellten. Und mit Blick auf die hunderjährige Gesichte meinte sie: „In allen Phasen unserer mittlerweile hundertjährigen Geschichte in St. Johann hat sich diese Frage „Für wen gehen wir“ immer wieder gestellt. Und das hat uns immer wieder Schritte von 1917 bis heute tun lassen.“ Auch schmerzliche Schritte wie die Schließung in der NS-Zeit oder beispielsweise die Schließung des Internates 2015 sprach Resch an.
Vor 100 Jahren begann die Geschichte des Elisabethinum
Übergabe der Schule an die Vereinigung der Ordensschulen
„Wir freuen uns, dass wir im hundersten Jahr unseres Wirkens in St. Johann die Schule Elisabethinum voll Vertrauen und Dankbarkeit der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs übergeben konnten. Wir wissen, dass die Frage „für wen gehen wir“ immer in Erinnerung gebracht wird, mit dem Blick auf den Sinn, auf das, was trägt und worauf es ankommt, auch in den nächsten 100 Jahren.“ Und mit Blick auf die heutigen Verantwortlichen spricht Resch einen Wunsch aus: „Der Leitung, der Führung der Schule und der Schulgemeinschaft wünsche ich im Namen der Halleiner Franziskanerinnen, dass sie im Bewusstsein leben, von Gott her ein Ansehen zu haben und so dem Evangelium ein Gesicht geben.“ Und sie erinnert an Franz von Assisi: „Ein Mensch mit gütigem, hoffenden Herzen läuft und freut sich; er ist frei. Weil er geben kann, empfängt er; weil er hofft, liebt er.“
Die Schulleitung 2017 mit Sr. Emanuela Resch (1. links)
Entgegen der Ökonomisierungstendenz
Der Vorsitzende des Vorstandes der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs Rudolf Luftensteiner betonte in seinem Statement beim Festakt unter Anwesenheit von Erzbischof Franz Lackner, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und vieler anderer Ehrengäste, „dass wir für die Jugendlichen gehen im Bewusstsein, dass von Gott her ein jeder von uns ein Ansehen hat und eine Würde. Der Ökonomisierungstendenz in der Bildung möchten wir ganz bewusst den Akzent der Bildung und Erziehung entgegensetzen und so den Auftrag und das Anliegen der Schwestern in die Zukunft tragen.“ Luftensteiner betont, dass es nicht nur auf berufliche und kognitive Qualität ankommt, sondern auch auf die emotionale Qualität der jungen Menschen. „Ein ebenso wichtiges Standbein im Erziehungskonzept von Ordensschule ist die spirituelle Ebene. Denn ohne diese Ebene fehlt Wesentliches im Menschseins.“
Viele Medien wir die SN berichten über das Jubiläum.
Dreifacher Dank, eine Bitte und ein Versprechen
Luftensteiner hob den „unermüdlichen Einsatz der Schwestern“ hervor, der weiterhin fruchtbar sein wird: „Zum einen möchte ich mein Danke sagen dafür, dass Euer Wirken, Euer Einsatz immer auch ganz materiell seinen Ausdruck fand. Ich meine damit, dass enorm viel an Arbeit und Geld seitens der Schwestern in diese Bildungseinrichtung Elisabethinum gesteckt worden ist. Zum zweiten möchte ich ein großes Danke sagen für dieses besagte Leben, für Ihr Lebens-Zeugnis. Und drittens gilt mein Dank aber auch Eurem Dienst des Gebetes. Ihr habt den Segen Gottes auf so viele Schülerinnengenerationen erbetet und unzählige Menschen in diesen Segen und die Gnade Gottes gestellt.“ Eine besondere Bitte ließ Luftensteiner zusammen mit einem Versprechen nicht unausgesprochen: „Betet auch weiterhin für das Elisabethinum und uns alle. Wir aber wollen Ihnen versprechen, dass das Ordenscharisma eines Franz von Asissi, der Mut und der Glaube Eurer Gründerin Maria Theresia Zechner und die Fürsorge für die Menschen einer Elisabeth von Thüringen unsere Arbeit auch zukünftig prägen und tragen wird.“
Viele Generationen von Schülerinnen wurden im Elisabethinum geprägt.
Feierlicher Umzug
Feierlicher Empfang (Alle Fotos: Christian Muckenhumer)
Halleiner Schwestern Franziskanerinnen
[fk]