85 Jahre Magazin "Granatapfel" der Barmherzigen Brüder
Die Initiative zur Gründung des Granatapfel-Magazins ging vom Wiener Konvent der Barmherzigen Brüder aus. Der damalige Prior Florian Kronsteiner gab dem bereits journalistisch tätigen Frater Alfons Fink den Auftrag, sich der Vorbereitung einer eigenen österreichischen Ordenszeitschrift zu widmen und sorgte für die wirtschaftlichen Voraussetzungen.
Mutiger Schritt
Es war ein mutiger Schritt des Ordens, mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre ein neues Magazin auf den Markt zu bringen. Doch der Schritt war gut vorbereitet, von „monatelangen Konferenzen, Berechnungen und Erwägungen mit Leuten vom Zeitungsfach“ wird in der ersten Ausgabe berichtet. Am 1. Oktober 1932 konnte schließlich das Granatapfel-Magazin erstmals erscheinen.
Bewusst beschränkte Frater Alfons den Inhalt nicht auf Themen aus Kirche und Orden, sondern legte den Granatapfel als „Familienblatt“ an. „Unser Programm ist mit einem Wort: Vielseitig!“, hieß es in der ersten Ausgabe. So brachte das Magazin neben medizinischen Beiträgen und Berichten aus dem Orden auch Erzählungen, kulturelle Artikel, Buchtipps und Rätsel. Sofort zeigte sich der Erfolg dieses Konzepts: Bereits das zweite Heft hatte 10.000 LeserInnen.
Ende und Neubeginn
Während des Zweiten Weltkriegs musste das Magazin eingestellt werden. Erst im April 1946 konnte es wieder erscheinen. Vorerst wurde es wieder vom Wiener Konvent der Barmherzigen Brüder herausgegeben. Ab 1953 fungiert die Österreichische Ordensprovinz als Herausgeber. Mit Redaktion, Produktion und Vertrieb war aber bis 2010 die Druck- und Verlagsanstalt Welsermühl beauftragt. Per 1. Jänner 2011 übernahm der Orden wieder die Gesamtverantwortung für das Magazin. Zugleich wurde ein inhaltlicher und grafischer Relaunch durchgeführt.
Ein Gratisheft für jeden Patienten
Ein wichtiger Schritt wurde im Jahr 2015 gesetzt: Seit damals erhalten alle PatientInnen der Barmherzigen Brüder ein Gratis-Exemplar des Granatapfels. Damit kann das Magazin noch mehr seine Rolle erfüllen, die der damalige Provinzial Wolfgang Mösslacher schon zum 55-Jahr-Jubiläum im Jahr 1987 formuliert hat: „ein wichtiges Bindeglied zwischen unseren Freunden, Mitarbeitern, Patienten und uns Barmherzigen Brüdern“ zu sein.
Das Umschlagbild der ersten und aktuellen Ausgabe der Ordenszeitschrift. Foto: Barmherzige Brüder
Positive Bilanz
Trotz der schwieriger werdenden Rahmenbedingungen und der steigenden Digitalisierung kann das Granatapfel-Magazin seine Auflagenzahl halten und positiv bilanzieren. So kann mit den Erträgen des Magazins das Engagement des Ordens für kranke, alte, behinderte und benachteiligte Menschen unterstützt werden.
[hw]