Konsequente spirituelle Praxis zum eigenen Selbst
Die Kirche selbst habe hier Aufholbedarf, sei doch Spiritualität gegenüber der ethisch-moralischen Ebene "etwas unterbelichtet", sagte der Exerzitienleiter, Psychotherapeut und Ordensmann. Anstöße zu liefern dafür, "das zu werden, was ich eigentlich bin" bzw. von Gott gemeint bin, halte er jedoch gerade in der heutigen Krisenzeit für eine Kernaufgabe der Kirche. Er selbst habe durch seinen "Lehrmeister" Jesus Anstöße bekommen zu erkennen, "wer Gott ist und wer ich bin", erklärte Bürgler. Faszination für Jesus entstehe auf sehr unterschiedliche Weise, wisse er aus Begegnungen mit vielen Menschen, manchmal laut, manchmal leise, in der Natur, in Glücksmomenten oder auch in Krisensituationen. Um nachhaltig wirksam zu bleiben, müsse diese Faszination aber in eine gepflegte Beziehung münden. Der Jesuit empfahl dafür Gebetswege wie die "ignatianische Betrachtung" oder die Bibelmeditation "Lectio divina". Im Blick auf seine therapeutische Arbeit erklärte Bürgler, es gebe nicht umsonst die Tendenz in der Psychotherapie, Spiritualität wieder mehr "hereinzuholen". Deren herkömmliche Methoden erschlössen für viele wertvolle Zugänge zu sich selbst, hätten aber Grenzen in Bezug auf "Seelen-Heilung" (so "Psychotherapie" wörtlich übersetzt).
Quelle: Kathpress
[fk]