Haiti nach dem Hurrikan – Jugend Eine Welt bittet dringend um Spenden für die Don Bosco Nothilfe
Die Salesianer arbeiten nach einem vierstufigen Aktionsplan: In der aktuellen Notphase steht die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser, Medikamenten und Nahrung im Mittelpunkt – so sollen mindestens 3.000 Kinder täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Schnellstmöglich sollen Schulkantinen geöffnet werden. Zudem ist die Verteilung von Saatgut und für die Landwirtschaft notwendigen Geräten geplant. Der letzte und wohl langwierigste Teil des Aktionsplans gilt der Unterstützung von armen Familien beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser.
Vordringlich: Eindämmung der Cholera
Die größte Sorge der Don Bosco Nothilfe gilt derzeit der drohenden Verbreitung der Cholera, umso mehr, als bereits zahlreiche Cholera-Todesfälle im Süden Haitis zu beklagen sind. Auch ein verstärktes Auftreten von Dengue-Fieber sowie Infektionen mit dem gefährlichen Zika-Virus werden befürchtet. "Sauberes Wasser ist für die Menschen absolute Mangelware“, so Salesianerbruder Hubert Mesidor. Doch es sei schwierig, in die verwüsteten Gebiete zu gelangen, da viele Brücken zerstört wurden. Speziell der Süden des Landes und die dortige Landwirtschaft wurden schwer getroffen, „die Bilder erinnern an das verheerende Erdbeben von 2010." In Les Cayes haben die Häuser der dortigen Salesianer-Einrichtung - eine Berufsschule und ein Jugendzentrum - dem Hurrikan zwar standgehalten, doch die Schäden sind groß. "Die Elektrik ist ausgefallen, unser Büro ist schwer beschädigt, der Spielplatz ist völlig zerstört und alle Tiere unserer Farm sind umgekommen", heißt es aus Les Cayes.
Auch die Einrichtungen der Don Bosco Schwestern in Anse-à-Veau und Les Cayes wurden beschädigt, so wurde das Dach eines Schulgebäudes abgedeckt und der Wasserturm zerstört. "Wir haben bei uns trotzdem derzeit 148 Menschen untergebracht, vor allem Eltern unserer Schüler und Lehrer", berichtete Sr. Aline Nicolas, Provinzialin der Don Bosco Schwestern in Haiti, in einem Telefonat mit der Don Bosco-Hilfsorganisation Jugend Eine Welt.
Konkrete Finanzhilfe wichtig
Was die Hilfe und Unterstützung der Opfer betrifft, warnen die Salesianer davor, dieselben Fehler zu begehen wie nach dem Erbeben im Jahr 2010: "Katastrophenexperten sind der Meinung, dass damals zu viele Leute unvorbereitet nach Haiti geschickt wurden." Auch Jean-Luc Poncelet, Vertreter der Weltgesundheitsorganisation in Haiti, rief am 12. Oktober 2016 dazu auf, Organisationen, die bereits vor Ort seien, Priorität zu geben, denn ihre Mitarbeiter sprächen Französisch und Kreolisch, würden die Leute kennen und seien daher effizienter. "Wir haben schon nach dem Erdbeben 2010 zahlreiche Hilfsprojekte mit unseren Don Bosco Partnern vor Ort umgesetzt - jetzt werden wir den Opfern des Hurrikans helfen, so gut wir können", versichert Reinhard Heiserer, Vorsitzender von Jugend Eine Welt. Die Hilfsorganisation bittet dringend um Spenden für die Unterstützung der Don Bosco Nothilfe vor Ort: www.jugendeinewelt.at
Geschätzte 200.000 Häuser wurden durch Wirbelsturm Matthew zerstört © SDB
Foto: Jugend Eine Welt/Salesianer Don Boscos
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