Hilferuf aus Aleppo
Die Angst ist allgegenwärtig, schreibt P. Oliver Ruggenthaler vom Hilfswerk Franz Hilf – Franziskaner für Menschen in Not. Die Angst lauert in den Straßen, zu Hause, in den Lagern. Mörsergranaten und Bomben können jede Sekunde und überall explodieren. In Aleppo gibt es kaum Hilfsorganisationen, die Franziskaner sind jedoch geblieben. In ihrem Auffangzentrum können bis zu hundert Menschen übernachten. Die Franziskaner helfen auch, dass Wohnungen und Häuser so schnell wie möglich repariert und wieder bewohnbar werden.
Damit sie weiter für die Kinder, Frauen und Männer, die zwischen den Kriegsfronten in der Stadt leben müssen, da sein können, bittet Pater Ibrahim dringend um Unterstützung. Allein mit 30,- Euro kann eine ganze Familie einen Monat lang medizinisch versorgt werden.
Das Auffangzentrum der Franziskaner in Aleppo kann bis zu 100 Bombenopfer gleichzeitig versorgen.
Bangladesch
Ein weltweiter Orden wie die Franziskaner hat viele Schauplätze gleichzeitig. In Bangladesch ist der Schulbesuch für die meisten Mädchen und Buben nur ein Traum. Sie leben oft über Generationen in Knechtschaft unter Großgrundbesitzern und Geldverleihern, auch weil sie keinerlei Schulbildung haben und deren betrügerische Machenschaften nicht durchschauen. Die Lebensbedingungen der Familien sind prekär, aussichtslos und menschenverachtend. Die Franziskaner leiten in Pirganj eine Grundschule. Drei Lehrkräfte unterrichten in drei Klassenzimmern vom ersten bis zum fünften Schuljahr 180 Kinder im Schichtunterricht. Pater Emmanuel sendet seine Bitte um 8.100,- Euro nach Österreich. Zur Erleichterung der Unterrichtsbedingungen und damit weitere Kinder aufgenommen werden können, plant er zwei zusätzliche Klassenzimmer zu bauen und sie mit Schulmöbeln wie Tafeln, Tischen und Bänken auszustatten.
Schulen der Franziskaner geben Kindern in Bangladesch neue Lebensperspektiven.
Bolivien
Mein Paradies - so soll sie heißen, die neue Kindertagesstätte, die in einem der Armenviertel im Süden Cochabambas errichtet wird. 50 Kleinkinder im Alter von zwei bis vier Jahren sollen hier einen Platz finden, damit sie tagsüber, während ihre Eltern auf dem Bau oder Markt arbeiten, nicht auf der Straße leben müssen. Die Armut in den Familien ist trotz harter Arbeit erdrückend. Die Kinder bekommen zu Hause ein kleines Frühstück, Mittagessen gibt es nicht. In der Kindertagesstätte aber werden die Mädchen und Buben mit allem versorgt, was sie brauchen. Pater Edwin bittet um einen Beitrag von 5.200,- Euro für Nahrungsmittel, didaktische Materialien und für die Gehälter der Kindergärtnerinnen. P. Oliver Ruggenthaler von Franz Hilf sagt: „Die Schicksale unserer Mitmenschen in den Kriegsgebieten sowie das der Kinder in Bangladesch und Bolivien berühren mich. Sie führen mir so deutlich vor Augen, wie gegensätzlich unsere Welten sind, wenngleich wir alle zur einen großen Menschheitsfamilie gehören.“
In Bolivien sind schon Zweijährige tagsüber ohne Eltern auf der Straße, während die Eltern arbeiten, um einen geringen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Franziskaner geben ihnen eine Tagesheimstätte, in der sie auch zu essen bekommen.
Fotos: Franz Hilf
[ms]