Seid Männer des Friedens - Tiroler Kapuziner bei Papst Franziskus
„Gott will dir nur Gutes! Die Vergebung ist Zärtlichkeit von Gott her“, so Papst Franziskus zu den Kapuzinern. „Seid Männer der Vergebung, der Versöhnung und des Friedens!“ Unter ihnen war auch Br. Erich: „Gottes Barmherzigkeit heißt für mich, dass er mein Leben trotz meiner Fehler und Schwächen annimmt! Der Papst hat uns sehr ans Herz gelegt, einfühlsam zu sein.“
Für Menschen da zu sein und sie zu begleiten ist Br. Erich seit Jahren ein Herzensanliegen. Er tut das auf vielfache Weise: Als Priester und Seelsorger den ihm anvertrauten Menschen gegenüber, als Kapuziner seinen Mitbrüdern. Im slw Soziale Dienste der Kapuziner ist er der Leiter des Pastoralteams. 2014 wurde er in den Provinzrat der Kapuziner (das Leitungsgremium der Ordensprovinz) gewählt und ist so auch mitverantwortlich für das Wohl seiner ganzen Provinzgemeinschaft. „Ich möchte in diesem Jahr jenen, die mir anvertraut sind, mein Herz besonders öffnen!“ so Br. Erich. „Was Versöhnung in der traditionellen Form des Bußsakraments, betrifft, besteht bei uns in Österreich geringes Interesse. Da braucht es Bewusstseinsbildung und für uns Seelsorger ein Stück Nachdenken und Umlernen.“
Die Gruppe der Kapuziner der Provinz Österreich-Südtirol. V.l.n.r.: Br. Markus Kowalczuk (Wr. Neustadt, Missionar der Barmherzigkeit), Br. Markus Kerschbaumer (Neumarkt in Südtirol, Missionar d. B.), Br. Matthias Reich (Innsbruck), Br. Erich Geir (Fügen in Tirol, Missionar d.B.), Br. Miro Matekic (Innsbruck), Br. Marek Król (Wr. Neustadt), Br. Paul Borek (Innsbruck), Br. Piotr Panczak (Meran). Nicht im Bild: Br. Etienne Nary (Innsbruck). (c) Kapuziner
Das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit soll auch das Beichtsakrament neu zugänglich zu machen. Mit den Worten von Papst Franziskus: „Wer in den Beichtstuhl kommt, der sucht Bestärkung, Vergebung, den Frieden im Herzen.“
Barmherzigkeit ist Grundauftrag der Kapuziner
Die Begegnung mit dem Papst und der Gottesdienst stehen im Zusammenhang mit dem von Papst Franziskus ausgerufenen „Jubiläum der Barmherzigkeit“. Als franziskanischer Orden haben die Kapuziner seit ihrer Gründung den Auftrag, für Menschen da zu sein, ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken – in der Sprache der Kirche: die „Barmherzigkeit Gottes“ erfahrbar machen.
„Das Jahr der Barmherzigkeit mahnt uns, mehr Taten zu setzen als Worte zu sprechen!“ sagt dazu Br. Lech Siebert, Provinzial (Ordensoberer) für Österreich und Südtirol. „Das betrifft unseren Umgang mit Bedürftigen und geflüchteten Menschen mindestens genauso wie unseren Dienst im Beichtstuhl.“ Die ausgewählten „Missionare der Barmherzigkeit“ hatten in Rom ein dichtes Programm: Am Dienstagfrüh der Gottesdienst mit Papst Franziskus, Br. Mauro Jöhri, dem Generalminister (Ordensoberen weltweit) der Kapuziner und Ordensmitgliedern aus aller Welt, dann das gemeinsame Durchschreiten der „Pforte der Barmherzigkeit“ beim Petersdom und abends die Audienz bei Papst Franziskus. Am Abend des Aschermittwochs fand dann die offizielle „Aussendung“ der Missionare durch den Papst statt.
[rs]