8. Februar: Internationaler Aktionstag gegen Menschenhandel
"Aktiv gegen Menschenhandel" - der Verein, dessen treibende Kraft die Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl ist, schafft es immer wieder in Oberösterreich mit ihrem Thema in den Medien präsent zu sein. Sei es im persönlichen Gespräch mit PolitikerInnen (bis hin zu Bundespräsident Heinz Fischer) oder mit ihrem jährlich stattfindenden Event im Kulturzentrum Ursulinenhof in Linz, die Ordensfrau und ihr Projektteam arbeiten unermüdlich daran, Bewusstsein für diese ernste Problematik zu schaffen. "Es ist unverständlich, wie lange es dauert, bis seitens politischer Verantwortungsträger – angefangen von den Kommunen, der Länder, des Bundes, über die EU und die globalen politischen Macht-Haber wirksam eingegriffen wird, obwohl es die verordnete Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels gibt", schreibt Sr. Schlackl in einer Aussendung. Und sagt weiters: "Es braucht ernsthaften Willen, Menschenhändler, Zuhälter und auch brutale Freier zur Verantwortung zu ziehen und sie mit hohen Strafen zu belegen."
Jedes Jahr werden Tausende Mädchen, viele davon noch minderjährig, illegal nach Europa gebracht und hier gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten. anzuschaffen. Bereits seit 2010 versucht auch der Verein SOLWODI (Solidarity with women in distress), diesen Mädchen zu helfen und sie aus diesem Teufelskreis von wirtschaftlicher Notlage, Menschenhandel und sexuellem Missbrauch ausbrechen zu lassen. Getragen wird dieser Verein in Österreich von sechs heimischen Frauenorden. Durch kurzfristige Kriseninterventionen, mittel- oder langfristige Beratungsprozesse erhalten die Frauen Hilfe zur psychischen Stabilisierung, Stärkung des Selbstwertgefühls sowie Unterstützung bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven und selbstbestimmten Entscheidungen. Doch wie können wir gegen Menschenhandel vorgehen? Dieser Frage geht Sr. Anna Mayrhofer, Leiterin der Schutzwohnung von SOLWODI, bei einem Symposium im Erzbischöflichen Palais am 8. Februar 2016 in Wien nach.
Laut Schätzungen sind rund 35 Millionen Menschen auf der Welt Opfer von organisiertem Menschenhandel. Sie werden als Zwangsarbeiter und, vor allem Frauen und Kinder, als Prostituierte oder auch für den Organhandel ausgebeutet. Der Internationale Aktionstag gegen den Menschenhandel soll jährlich am 8. Februar in den Diözesen der Weltkirche begangen werden. Dazu sollen Gebetswachen, Besinnungstexte und Informationsveranstaltungen über das Unrecht des Menschenhandels informieren und sensibilisieren. Initiatoren sind die Zusammenschlüsse der Ordensoberen von Männer- und Frauenorden; unterstützt werden sie außer vom Rat für Gerechtigkeit und Frieden auch von der vatikanischen Ordenskongregation und dem Migrantenrat.
Ökumenische Vesper & Symposium
8. Februar 2016, 17.30 Uhr
Wollzeile 2; Erzbischöfliches Palais
ReferentInnen:
Sr. Anna Mayrhofer, Leiterin der Schutzwohnung von SOLWODI
Oberst Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung des Menschenhandels und des Prostitutionshandels
[rs]