SchülerInnen des ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck begeisterten mit Theaterstück
Es ist kein leichtes Stück, das hier aufgeführt wurde: Adolf Eichmann war im Drittenreich der perfekt funktionierende Organisator des Holocausts. Nach dem Krieg flüchtet er nach Argentinien, wo er 1960 entdeckt, nach Israel gebracht und nach einem Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet wird. Bis zum Schluss wies Eichmann jede Schuld am Tod von sechs Mio. Juden von sich; er habe nur seine Pflicht erfüllt. Die über 270 Stunden des Verhörs sind Grundlage des Theaterstücks von Rainer Lewandowski.
Schauspieler Franz Froschauer führte gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler des Oberstufenrealgymnasiums der Franziskanerinnen Vöcklabruck Rainer Lewandowskis Theaterstück "Eichmann" auf. (c) ORG Vöcklabruck
Der oberösterreichische Schauspieler Franz Froschauer schlüpfte in die Haut dieses ... ja, dieses Menschen. Er versucht am Beispiel Adolf Eichmann zu hinterfragen, was passieren muss, dass man blinden Gehorsam über Menschlichkeit stellt. Unterstützt wurde Froschauer von einem Dutzend SchülerInnen der Bühnenspielgruppe des Oberstufenrealgymnasiums der Franziskanerinnen Vöcklabruck, die als „Chor“ zwischendurch die Aussagen Eichmanns mit Liedausschnitten, Sprechchören und Marsch- und Tanzbewegungen untermauerten oder widerlegten.
Nach einer intensiven zweimonatigen Probenzeit zeigt das Stück nicht nur den Menschen Eichmann in seiner ganzen Unmenschlichkeit, sondern lässt auch eine ganze Gesellschaft in ihrer Kälte lebendig werden.
Nach Vöcklabruck und Linz sind in nächster Zeit weitere Aufführungen geplant.
[rs]